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Handball Debatten am stillen Örtchen in Gräfenhainichen

Die sanitäre Sanierung der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee ist erfolgreich abgeschlossen. Was prominente Gäste dazu sagen.

Von Michael Hübner 11.05.2021, 09:11
Männer in der Küche: Kramer, Borgwardt und Schilling (v. li.)
Männer in der Küche: Kramer, Borgwardt und Schilling (v. li.) (Foto:Thomas Klitzsch)

Gräfenhainichen

Es ist eigentlich alles startklar für den - zumindest im Kreis - Spitzenhandball. Die Sanierung der sanitären Einrichtungen der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee ist erfolgreich abgeschlossen. Die BSG Aktivist Gräfenhainichen als Betreiber der Einrichtung - „Das ist ein Wagnis“, lobt Siegfried Borgwardt (CDU) die Vereinsentscheidung - hat einen wahren Kraftakt vollbracht. 103.000 Euro werden investiert. Ein Großteil der Gelder kommt aus Fördertöpfen. 6.000 Euro bringt der Verein - unter anderem mit einer privaten Spendensammlung - aus eigener Kraft auf.

„Das Vorhaben hätten wir auch bei laufenden Spielbetrieb verwirklicht. Aber Corona hat uns schon in die Karten gespielt“, sagt BSG-Chef Hans-Joachim Kramer am Montag vor seinen prominenten Gästen.

Seitenhiebe von Borgwardt

Borgwardt, das ist der Fraktionschef im Magdeburger Landtag, findet bei der Besichtigung am Vormittag viele lobende Worte. Der 63-jährige Polit-Profi schaltet dabei am stillen Örtchen in den Wahlkampfmodus um. Es gibt Seitenhiebe für die politische Konkurrenz - aber nicht nur für die: „Es ist toll geworden trotz des Landessportbunds.“ Der habe, so erläutert er seine überraschende Kritik, exakt „null Cent“ Unterstützung geleistet.

„Handball hat nur eine geringe Lobby“, schlussfolgert der Diplom-Verwaltungswirt. Beim Fußball sei das ganz anders. Der Reudener schlägt vor, künftige Förderungen an sportliche Leistungen zu knüpfen. Solche Sätze werden in der Heide gern gehört. Immerhin ist laut Oberliga-Tabelle das Frauenteam der BSG Aktivist verlustpunktfrei das zweitbeste Team in Mitteldeutschland.

Kramer lobt die Unterstützung durch die Kommune. „Dafür ist die Stadt da“, kommentiert Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) das Kompliment. Das Stadtoberhaupt ist bei den Spielen in der so genannten Lindenhölle oft als Fan dabei. „Es ist ein gutes Miteinander“, sagt der Vereinschef. Zuletzt absolviert die Frauen-Sieben eine Trainingseinheit im Stadtwald am Jösigk. Säckeweise Müll wurde gesammelt.

Und am Montag steht ein Männer-Trio in der Küche der Sporthalle, die ebenfalls besichtigt wird. Und auch das hat einen guten Grund. Das neue Mobiliar hat Borgwardt mitfinanziert. „Ich habe meine Diätenerhöhung von Juli bis September einem engagierten Verein, den ich kenne, gespendet“, so Borgwardt.

Und Kramer zeigt seinen Gästen noch eine weitere Errungenschaft: drei beleuchtete Dartscheiben. Die neue Abteilung hat laut Vereinschef fünf Mitglieder. „Wenn es die Pandemie zulässt, werden wir ein Eröffnungsturnier spielen“, kündigt der Vereinschef an. Kramer erwartet dann einen noch größeren Zulauf.

Saisonstart im Oktober

Trumpf bleibt aber weiter der Handball. Der Rahmentermin für die Mitteldeutsche Oberliga der Frauen steht schon fest. Die Anhänger müssen sich aber noch etwas gedulden. Der Auftakt ist am 2. und 3. Oktober geplant. Neben dem schon bekannten Hygiene- muss nun auch noch ein Testkonzept erarbeitet werden. „Bei den Auswärtsspielen wird vor der Halle getestet. Wir werden das am Spieltag das erste Mal schon vor der Busabfahrt in Gräfenhainichen tun, um am Spielort keine böse Überraschung zu erleben“, kündigt Kramer am Montag an.

Die Sanierung der sanitären Einrichtung in der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee ist erfolgreich abgeschlossen worden.
Die Sanierung der sanitären Einrichtung in der Gräfenhainichener Sporthalle Lindenallee ist erfolgreich abgeschlossen worden.
(Foto: Thomas Klitzsch)