Brutal reale Comedy Brutal reale Comedy: Karnevalisten zeigen Film über Jüdenberger Zebrastreifen

GRäfenhainichen - Claus Feldstein ist zufrieden. „Der Film ist in der Tüte“, sagt der Nachrichtensprecher auf MZ-Anfrage. Gemeinsam mit seinem Partner und Reporter Rainer Schund präsentiert er den Streifen über den Jüdenberger Zebrastreifen erstmals im GCC-TV - dem Fernsehen der Gräfenhainichener Karnevalisten - am 16. September.
Die Tickets für die Kabarettshow sind ohne Werbung innerhalb einer Woche vergriffen. Deshalb hat sich das Duo zu einer zusätzlichen Veranstaltung entschlossen - am 17. September. Und das zeitgleich mit dem sonntäglichen Krimi in der ARD. Die harte Konkurrenz wird überhaupt nicht gefürchtet.
Gezeigt werde brutal reale Comedy. „Na klar. Tatort ist nur Mord und Totschlag. Bei uns kann man sich kranklachen“, kündigt das Duo selbstbewusst an. Und im Falle des Jüdenberger Fußgängerüberwegs ist schon die Wahrheit eine einmalige und unglaubliche Behördenposse.
Seit mindestens 17 Jahren - diese Zahl stammt vom GCC - kämpfen die Einwohner für die Sicherheit ihrer Kinder. Die Väter von einst engagieren sich inzwischen als Opas für die Enkel. Da müssen die Jecken kaum noch etwas überspitzen. Politik- und Verwaltungswahnsinn kämpfen mit dem deutschen Bürokratieirrsinn.
Die Hauptrolle in dem Comedy-Thriller spielt Jüdenbergs Bürgermeister Wolfgang Zemelka (Linke) persönlich. „Er hat sofort zugesagt und uns erklärt, er sei für jeden Spaß zu haben und für den Zebrastreifen tue er alles“, erzählt Feldstein. Für die anderen handelnden Personen in der unendlichen Geschichte wurden „gute Doubles“ - O-Ton Feldstein - gewonnen.
„Die Zuschauer werden die Personen gut erkennen - an den Namensschildern. Die gibt es in Rot und Grün“, erzählt der TV-Sprecher. Und die Kabarettisten haben auch Wittenbergs Vizelandrat Jörg Hartmann (CDU) eingestuft. „Grün“, sagt Feldstein. Rote Schilder bleiben exklusiv den Mitarbeitern der Landesbehörden vorbehalten. Wobei sich auch Angestellte der Kreisverwaltung eigentlich ein kräftiges Rot verdient hätten.
Der Aufwand für die Filmemacher ist sehr hoch. „Eine Sendeminute bedeutet Minimum drei Stunden Arbeit“, sagt Feldstein. GCC-TV gibt es seit 2009. Seit dem gehört auch - Zufall oder nicht - Michael Walther (Linke) alias Feldstein zu den führenden Köpfen der Gräfenhainichener Kommunalpolitik. Der 59-Jährige ist zunächst Chef des Wirtschafts- und leitet aktuell den Bauausschuss. Der Mann sitzt also an der Quelle für exklusive Nachrichten. Sein Außenreporter Schund - mit bürgerlichen Namen Sven Hesse - geht auch dorthin, wo es wehtut.
Natürlich wird zur neuen und großen Liveshow im GCC-Hauptquartier in der Grünen Gasse - die erste gab es vor fünf Jahren - nicht alles verraten. Es geht nicht nur um Verkehr. „Der geht aber immer. Zu jeder Jahreszeit. Zu jeder Stunde“, sagen die Narren. Doppeldeutigkeit ist Trumpf. Das Duo prescht vor und bremst niemanden aus. Selbst die Kleingartenidylle wird aufs Korn genommen. Das sei ein dankbares Thema. „Wie gemacht für uns“, betont Walther. (mz)