Bergmannstag in Ferropolis Bergmannstag in Ferropolis: Dankeschön-Veranstaltung jetzt am 15. September
Gräfenhainichen - Ferropolis GmbH, Förderverein und die Gräfenhainichener Stadtverwaltung gehen neue Wege. Sie feiern den Bergmannstag am 15. September und machen das Ereignis zur Dankeschönveranstaltung für die ganze Familie.
Was nach Punktlandung und heiler Welt aussieht, hat allerdings eine Vorgeschichte mit Schattenseiten. „Wir waren in der Sackgasse“, sagt Peter Pätz geradeheraus. Der Vorsitzende des Ferropolis-Fördervereins erinnert an die Tradition des Bergmannstags. Der wurde am Osten und damit auch im Bitterfelder Revier seit Jahrzehnten am ersten Sonntag im Juli gefeiert.
Daran hätten die Bergleute gern festgehalten. „Ich komme aus dem Bereich. Das ist Tradition sehr wichtig.“
Gut und schön. Wäre da nicht das Thema Wirtschaftlichkeit von Ferropolis. Die Stadt aus Eisen muss Einnahmen erzielen. Im Sommer ist Festivalsaison, die Location unter Baggern ist beliebt. „Wir haben einen vollen Kalender“, ist Hausherr Thies Schröder zufrieden.
Veranstalter wagen Spagat
Es sind zwei Extreme, die aufeinanderprallen. Hier Tradition, dort Wirtschaftlichkeit. Die Gräfenhainichener Stadtverwaltung ist der dritte Partner im Boot. Ein Vermittler und Ideengeber? „Ich denke, wir haben für alle eine gute Lösung gefunden“, zeigt sich Bürgermeister Enrico Schilling (CDU) zufrieden. Zumal der Bergmannstag eben mehr als eine rückwärtsgewandte Feier sein soll.
Unter Baggern wagen sie den Spagat. Sie erinnern an Bergbaugeschichte, schauen aber auch auf das Hier und Heute. Im Klartext: Bergbau hat die Region geprägt. Die Geschichte nach seinem Ende wird in Ferropolis nicht zuletzt mit Großveranstaltungen fortgeschrieben
„Wir wissen, was wir den Gräfenhainichern mitunter zumuten. Mal ist es einem zu laut. Mal ist es die falsche Musik. Mal stören Straßensperrungen. Es ist Zeit, Danke zu sagen“, geht Thies Schröder in die Offensive. Er präsentiert das Motto der Septemberfete. „Ferropolis sagt Danke – Bergmannstag für die ganze Familie.“
GmbH, Förderverein und Stadt wollen den Bogen weit spannen. Fest steht, dass die Stadt aus Eisen am 15. September für jedermann zugänglich ist - ohne dafür Eintritt zu bezahlen. Unter Baggern lebt Geschichte weiter. In der 30-KV-Station wird es neue Modelle von in der Region einst im Einsatz gewesenen Bergbaugroßgeräten geben. Es werden Bergleute aufmarschieren, das Bergmannsorchester Bitterfeld wird spielen.
Über die Tradition des Bergbaus, Ferropolis in seiner jetzigen Form und die Zukunftsvisionen für die Region soll diskutiert werden. „Kein Muss, aber ein interessantes Angebot“, ist Thies Schröder überzeugt. Bergbau zieht sich wie ein roter Faden durch den Tag. „Wir werden an vielen Stellen genug Bergmannsgarn spinnen.“
Ideen sind gefragt
Welche Rolle dabei die Mitglieder des Gräfenhainicher Carneval Clubs (GCC) spielen, bleibt abzuwarten. Fest steht, dass die Jecken dem Fest auf ihre Art einen Stempel aufdrücken wollen. Ob die Dankeschönveranstaltung mit einem Hochkaräter aufgewertet wird und wenn ja, mit welchem, bleibt offen.
„Ideen sind gefragt und jederzeit willkommen“, erklärt Bürgermeister Enrico Schilling. Vereine und Institutionen können sich einbringen.
Kontakt ist über die Mail [email protected] möglich.
(mz)