Gelbe Schleife für Partnerstädte Gelbe Schleife für Partnerstädte: Klares Bekenntnis zur Bundeswehr

Annaburg/Jessen - „Für uns ist das eine gute Gelegenheit deutlich hervorzuheben, wie wichtig der Bundeswehrstandort für unsere Region ist“, betont Annaburgs Bürgermeister Klaus-Rüdiger Neubauer (parteilos). Er ist zugleich Vorsitzender des Städtebundes Elbe-Elsteraue.
Von Oberst Andreas Springer, Kommandeur des Einsatzführungsbereichs 3 und Standortältesten, bekam er am Montag Gelbe Schleifen überreicht. Sie signalisieren die Verbundenheit mit den Soldaten in den im Fliegerhorst Holzdorf stationierten Einheiten. Dieses Signal hat eine lange Tradition und ist jetzt in der Region angekommen.
Auf offene Ohren gestoßen
Die Idee des Standortältesten Oberst Andreas Springer, diese Schleifen im gesamten Städtebund öffentlichkeitswirksam anzubringen, wurde begrüßt und nun umgesetzt. Mehr als 60 Gelbe Schleifen, auf denen die Wappen der am Bundeswehrstandort Holzdorf stationierten Einheiten abgebildet sind (Einsatzführungsbereich 3, Lufttransportgruppe, Sanitätsversorgungszentrum, Dienstleistungszentrum Doberlug-Kirchhain und die Feuerwehr in den Militärobjekten) werden in diesen Tagen an die jeweiligen Bürgermeister übergeben.
Vorgesehen ist, die Schleifen an gut erkennbaren Punkten anzubringen, an denen man das Stadtgebiet erreicht. Neben der Kernstadt Annaburg selbst werde dies unter anderem in Prettin und Gehmen sein.
Weitere Punkte wolle man sich in den nächsten Tagen überlegen. Auch in Jessen sollen die Gelben Schleifen gut sichtbar an Zufahrtsstraßen und in kommunalen Objekten angebracht werden, sagt Bürgermeister Michael Jahn (SPD) nach der Übergabe durch den Oberst im Schlosshof. Eine der Schleifen werde einen Platz in seinem Zimmer im Schloss bekommen, lässt er noch wissen. Es sei ein Zeichen, dass die Kommune und die Soldaten zusammenhalten, so Jahn.
Er erwähnt dabei auch, dass die in der Stadt lebenden Soldaten, die im Fliegerhorst ihren Dienst versehen, mit ihren Familien gut integriert seien und auch das Vereinsleben bereichern. Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr sei in den Jahren seit 2002 mit dem ersten dramatischen Hochwasser in der Region immer konkret und spürbar, so der Bürgermeister. Er würdigt auch die Leistungen der Soldatinnen und Soldaten, die an verschiedenen Stellen bei der Bewältigung der Corona-Pandemie tatkräftig unterstützen.
Oberst Andreas Springer freut sich, dass die Idee, die er einbrachte, vom Städtebund sogleich aufgegriffen wurde und nun die Verbundenheit von Bundeswehrstandort und den Städtebund-Mitgliedern Annaburg, Jessen, Schönewalde, Amt Schlieben, Herzberg, Torgau und Jüterbog nun auf diese Weise für jeden sichtbar werde.
Bundeswehrverband hilft
Die Kosten der Aktion gestalten sich überschaubar, erklärt Neubauer. Zumal auch der Bundeswehrverband, der sich für die Rechte der Soldaten und Soldatinnen einsetzt, das Vorhaben nicht nur moralisch, sondern auch finanziell tatkräftig unterstützt.
Die Arbeit des Städtebundes leidet derweil wie so vieles unter der Coronapandemie. Gegenwärtig sei es schwierig, sich in bewährtem Rahmen zu treffen und weitere Vorhaben zu besprechen. Ganz aus dem Auge hat man das aber nicht verloren.
Schon in absehbarer Zeit werde man sich daher wieder in der Kaserne Holzdorf zusammenfinden, wo Räumlichkeiten, die einen entsprechenden Mindestabstand der Teilnehmenden zulassen, zur Nutzung bereitstehen. Dann wird besprochen, was unter diesen Bedingungen machbar und notwendig ist, im Interesse der Mitglieder aus drei Bundesländern.
Eine lange Tradition
Das Tragen einer gelben Schleife am Revers hat bereits eine lange Tradition. Im Ersten Weltkrieg erinnerten Angehörige von Soldaten mit einem solchen Schleifenband an jene Männer und Frauen, die sich fern der Heimat im Kampfeinsatz befanden. Später waren es unter anderem die Familienmitglieder der Botschaftsangehörigen, die 1979 bis 1981 in Teheran in Geiselhaft gehalten wurden, die mittels einer gelben Schleife ihre Solidarität und Sorge zum Ausdruck brachten. Diese Tradition hat inzwischen auch in der Bundeswehr Fuß gefasst.
„Wir denken an Euch… für unsere Soldaten im Einsatz und ihre Familien in der Heimat“ lautet die Botschaft, die spätestens seit Beginn des Afghanistaneinsatzes im Jahr 2002 um Respekt und Anerkennung für die Truppe wirbt.
Die Idee hinter dem Schleifenband, das längst auch für andere Zwecke wie die Aids-Hilfe (rot) oder die Krebshilfe (pink) genutzt wird, ist also nicht ausschließlich auf den Einsatz von Soldaten begrenzt. Gleichwohl, so die Überlegung der Mitglieder des Städtebundes Elbe-Elsteraue, ließe sich damit ein klares Statement für den hiesigen Bundeswehrstandort Holzdorf-Schönewalde abgeben. (mz)