Zünftige Tafelrunde in Bornstedt Zünftige Tafelrunde in Bornstedt: Ritteressen erfreut ehrenamtliche Vereinsmitglieder

Bornstedt - „Hauptsache nur nicht zu manierlich“, hieß das Motto des Bornstedter Ritteressens. Bürgermeister Lars Rose, der zum Tischvogt für diesen Abend benannt wurde, überwachte in mittelalterlicher Gewandung, ob dieses Motto auch tatsächlich von den Gästen eingehalten wurde. Der Heimatfestverein hatte die Dankeschönveranstaltung für ehrenamtlich engagierte Vereinsmitglieder und Unterstützer des Vereins am Samstagabend organisiert.
Seit der Wende ist der Verein Pächter der Burganlage, wo von seinen Mitgliedern Ritteressen ausgestaltet und andere Großveranstaltungen organisiert werden. Mehr Großveranstaltungen wären sicher wünschenswert, meint Vereinsvorsitzende Harald Thurm mit Blick in die Zukunft. Mit einer Kapazität für 800 bis 900 Besucher böte die Burganlage aus seiner Sicht eine reizvolle Kulisse für größere Events in nahezu allen Bereichen: Angefangen bei Musik bis hin zum ohrenbetäubenden Böllerschützentreffen.
In die Burg wurde bereits einiges investiert. Der Anfahrtsweg hinauf zur Burg ist beleuchtet, und eine Burgküche wurde in diesem Jahr installiert – keine mittelalterliche, sondern eine moderne.
Schalenturm soll erneuert werden
Mit der Werterhaltung, dem vornehmlichen Vereinsziel, sei man zufrieden, so Thurm. In der nächsten Dekade solle der in die Ringmauer eingefasste Schalenturm komplett erneuert werden. Seit nunmehr 50 Jahren setzt sich Thurm in Bornstedt für die Bewahren der örtlichen Kultur ein und kann sich nicht erinnern, dass in dieser Zeit Werterhaltungsarbeiten an dem Turm stattgefunden haben. Die Bausubstanz müsse erneuert, das Ganze verputzt und verfugt werden. Die Umsetzung dieses Vorhaben steht laut Bürgermeister Rose im Zehn-Jahres-Plan. Er rechnet mit Kosten in Höhe von rund 80.000 Euro. EU-Fördermittel seien beantragt.
Bis dahin gilt für die rund 50 Vereinsmitglieder weiterhin, die acht ehrenamtlichen Pflichtstunden pro Jahr in die Werterhaltung des Burggeländes zu stecken. Nicht selten macht die Arbeit einzelner Mitglieder dem ehrenamtlichen Engagement einen Strich durch die Rechnung. Mehrere Mitglieder arbeiteten im Schichtsystem oder seien auf Montage, so das junge Vorstandsmitglied René Herrmann. Man wolle sich einbringen; manchmal aber fehle berufsbedingt die Zeit, bestätigt Karsten Werner. Die Konsequenz: Weniger Helfer bei den Arbeitseinsätzen. Weitere Mitglieder sind daher gern gesehen. (mz)