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Wirtschaftlicher Aufschwung Wirtschaftlicher Aufschwung: Vogelsang investiert zwei Millionen Euro

Von Jörg Müller 28.11.2018, 12:49
Nico Hahn arbeitet an einer Stahlkonstruktion für eine Anlage zum Gülleausbringen.
Nico Hahn arbeitet an einer Stahlkonstruktion für eine Anlage zum Gülleausbringen. Jürgen Lukaschek

Rothenschirmbach - Wenn das keine Entwicklung ist: Vor 25 Jahren hat die Firma Vogelsang im Gewerbegebiet Rothenschirmbach mit einem Ein-Mann-Servicestandort angefangen - heute ist dort die vierte Produktionshalle im Bau.

„Wir rechnen mit einem weiteren Wachstum“, sagt Niederlassungsleiter Dietmar Köhler (57). Das Mutter-Unternehmen, die Vogelsang GmbH & Co. KG im niedersächsischen Essen/Oldenburg, investiere mehr als zwei Millionen Euro.

„Wir werden eine neue Produktion dazu bekommen“, so Köhler. Der Ingenieur arbeitet seit 2002 bei Vogelsang, seit 2008 ist er Niederlassungsleiter.

Sechs neue Stellen zu vergeben

Aktuell sind in Rothenschirmbach - in Deutschland ist es der einzige Standort neben dem Hauptsitz - 29 Mitarbeiter beschäftigt. Künftig sollen es circa 35 sein, so der Niederlassungsleiter.

„Wir suchen noch Schweißer.“ Wie überall sei es nicht einfach, Fachkräfte zu finden. Ein Kollege sei dabei, den Schweißerpass zu machen, so Köhler. „Wir bilden auch selbst Konstruktionsmechaniker aus. Ein Azubi hat gerade angefangen.“

Die 1929 gegründete Firma Vogelsang fertigt Maschinen - vor allem Pumpen - und Ausrüstungen für die Landwirtschaft, die Industrie und die Biogas- und Abwassertechnik.

Das Unternehmen mit weltweit mehr als 900 Mitarbeitern hat im vergangenen Jahr circa 105 Millionen Euro Umsatz erzielt.

Marktführer baut Produktion aus

Aufgrund der kontinuierlich gestiegenen Nachfrage wurde in Rothenschirmbach neben dem Service und Vertrieb für Ostdeutschland vor einigen Jahren auch eine Produktion angesiedelt. 2010 wurde auf dem Gelände eine zweite Halle gebaut, 2013 die dritte.

Die Rothenschirmbacher produzieren spezielle Konstruktionen zum Ausbringen von Gülle. Dabei handelt es sich um zusammenklappbare Stahlgestänge, die bis zu 36 Meter breit sind.

Über sogenannte Schleppschlauchsysteme wird die Gülle aus dem Tankwagen auf den Acker gebracht. Für den Landwirt komme es dabei auf eine gleichmäßige sowie bodennahe Austragung an.

„Wir sind Marktführer bei dieser Technik“, so Köhler. Während in Rothenschirmbach bislang nur die Stahlbau-Arbeiten ausgeführt wurden, findet hier künftig auch die komplette Montage der Anlagen statt.

Vogelsang stellt sich auf weiteres Wachstum ein

„Unsere Mitarbeiter sind dafür im Stammhaus eingearbeitet worden.“ Auch neue Maschinen, unter anderem für den Zuschnitt, und Krane werden angeschafft. „Für unsere Mitarbeiter ist es natürlich sehr gut, dass der Standort erweitert wird.“

Dass der Bedarf an der Ausbringtechnik steige, hänge mit der neuen Düngeverordnung zusammen, so Köhler. Denn der Gesetzgeber schreibe eine „streifenförmige Ausbringung auf dem Boden“ vor.

Dies müsse durch Schleppschlauch- und Schleppschuhgestänge erfolgen, wie sie Vogelsang produziere. Für weiteres Wachstum hat die Firma bereits vorgesorgt. „Wir haben noch einmal 18.000 Quadratmeter im Gewerbegebiet dazu gekauft.“

(mz)