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Wird «Friedrich Engels» in Polleben zu «Klein Berlin»?

Von Beate Thomashausen 01.08.2006, 15:19

Eisleben/Mansfeld/MZ. - Neben "Klein Berlin" soll es in Polleben noch weitere Änderungen geben. Die Karl-Marx-Straße wird künftig "Zum Reitplatz" heißen und die Hallesche Straße "Zur Windmühle". Die "Neue Siedlung" wird gesplittet in Obere, Mittlere und Untere Siedlung. Für die Rudolf-Breitscheid-Straße steht Kirchberg zur Debatte, für die Schulstraße Am Freibad, für die Eislebener Straße "Am Eselsstieg" und für den Lutherweg die Luthergasse.

In Unterrißdorf stehen zwei Änderungen zur Diskussion. Dort soll die Dorfstraße künftig Alte Dorfstraße heißen und die Lutherstraße wird zum Lutherweg.

Unter anderem aus "Solidaritätsgründen" mit den Einwohnern der beiden neuen Ortsteile, wie es in der Beschlussvorlage heißt, werden auch in der Lutherstadt Eisleben zwei Straßen neue Namen bekommen. So soll die Thomas-Müntzer-Straße wieder Luisenstraße werden, so wie es früher schon einmal war. Die Gerbstedter Straße soll in Gerbstedter Chaussee umbenannt werden.

Mit der Umbenennung der Straßenzüge wird es in Eisleben und seinen Ortsteilen keine doppelt vergebenen Straßennamen mehr geben. Damit soll "schwerwiegenden Irrtümern" vorgebeugt werden, wenn zum Beispiel Rettungsdienste die falsche Adresse ansteuern. Aber auch bei der Zustellung von Postsendungen können dadurch Fehler vermieden werden.

In Mansfeld dagegen beharrt man auf dem Status quo. "Man hat sich in der jüngsten Sitzung des Stadtrates darüber verständigt, die Dinge erst einmal so zu lassen, wie sie sind", sagte Herbert Worschech, Ordnungsamtsleiter der Einheitsgemeinde, am Dienstag zur MZ. Wie berichtet, ist auch in Mansfeld und seinen Ortsteilen zu verzeichnen, dass mehrere Straßennamen mehrfach anzutreffen sind. Die Deutsche Post hatte bereits auf Umbenennungen gedrängt. "Aber die Stadträte sagen, es gibt in Sachsen-Anhalt kein Gesetz, dass uns dazu zwingt, dem zu folgen", so Worschech weiter.

Das anerkennt natürlich auch die Post. Doch meint Konzern-Sprecherin Anke Baumann: "Wir sind daran interessiert, dass es mit der Post gut läuft. Doch wenn es Mehrdeutigkeiten in der Zuordnung gibt, kann es in der Zustellung durchaus zu Verzögerungen kommen."