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Wimmelburg Wimmelburg: Friseur-Auszubildende holt zweiten Platz

Von detlef liedmann 23.02.2014, 20:29
Nathalie Jörke mit dem in Leipzig preisgekrönten Kopf und dem Pokal für den zweiten Platz.
Nathalie Jörke mit dem in Leipzig preisgekrönten Kopf und dem Pokal für den zweiten Platz. detlef liedmann Lizenz

wimmelburg/MZ - Große Freude im Salon „Wischalla“ in Wimmelburg. Nathalie Jörke, Auszubildende im ersten Lehrjahr, hat beim zwölften Lehrlingsfrisieren im Rahmen der Leipziger Handwerkermesse Platz zwei unter 24 Bewerberinnen der Kategorie „Freie Gestaltung am Langhaarmedium“ erreicht.

Das Wort Friseur leitet sich aus dem Französischen ab, wo das Verb friser so viel wie „kräuseln“ bedeutet. In der Schweiz ist der Begriff Coiffeur gebräuchlich. Ursprünglich lautete die offizielle weibliche Berufsbezeichnung im Deutschen Friseuse. Mittlerweile sind 93 Prozent der Auszubildenden weiblich.

Hinter dem etwas sperrigen Begriff verbirgt sich eine kreative Hochsteckfrisur. Salonchefin Kathrin Wischalla umschreibt den Wert der Platzierung. „Diese Arbeit ist sonst Bestandteil der Gesellenprüfung.“

Riesige Herausforderung

Mithin also nach erst einem halben Jahr Ausbildung eine riesige Herausforderung. Da hieß es vorab üben, üben, üben. „Ich habe bestimmt einen Monat lang trainiert, mehrere Tage in der Woche immer sechs Stunden“, erzählt die 17-jährige Nathalie Jörke. Von mehr als einer Stunde, die sie am Anfang an dem Puppenkopf brauchte, steigerte sie such auf knapp 30 Minuten.

In Leipzig hat sie aber die zur Verfügung stehende Zeit von 45 Minuten voll ausgenutzt. „Ich war in der zweiten Gruppe und wusste daher, dass die Jury sehr viel Wert auf die Sauberkeit und Exaktheit der Arbeit legt.“ Ob sie aufgeregt war? „Nur die ersten fünf Minuten. Und in der Nacht zuvor habe ich geschlafen wie ein Murmeltier.“ Die gute Vorbereitung hat sich also ausgezahlt. „Alle im Salon haben mich im Vorfeld unterstützt und waren auch in Leipzig dabei. Da möchte ich mich noch einmal recht herzlich bedanken“, sagt die junge Frau, die schon als Kind davon fasziniert war, was man mit Schere, Bürste, Kamm, Farbe oder Föhn alles zaubern kann. Dass vorher, nachher und vor allem, wenn die Kunden zufrieden sind, hat den Ausschlag bei der Berufswahl gegeben. Und mittlerweile ist Nathalie Jörke schon über die Arbeit am Puppenkopf hinaus.

Viel praktische Erfahrung nötig

„Ich hatte schon drei Herrenmodelle, aber noch keine Damen.“ Doch irgendwann wird sie auch diesen Schritt gehen und scheint gerüstet zu sein. Vor allem, weil die Ausbildung sehr praxisorientiert ist. Und das ist wichtig. Denn das Haar bei der Aufgabe musste mindestens 25 Zentimeter lang sein und es durften maximal 15 Prozent des Gesamtbildes aus Schmuck bestehen. „Das kann man nicht errechnen, sondern nur schätzen. Da braucht man also schon viel praktische Erfahrung“, so Kathrin Wischalla. Geschminkt hat den Kopf übrigens Nathalie Jörkes Kollegin Meggie Messing und dabei eine neue Art der Wimpernverlängerung eingesetzt. Eine rundum gelungene Sache also für den Salon „Wischalla“ in Leipzig.