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Wettbewerb Wettbewerb: Foto aus der Annenkirche wird eines der "100 Bilder des Jahres 2017"

Von Jörg Müller 07.08.2018, 16:00
Richard Bartlitz mit seinem Foto eines Fensters der Annenkirche
Richard Bartlitz mit seinem Foto eines Fensters der Annenkirche Jürgen Lukaschek

Eisleben - „Ich wollte einfach mal testen, wo ich stehe“, sagt Richard Bartlitz. Der 71-jährige Eisleber fotografiert seit seiner Jugendzeit. Dieses Hobby, für das ihm während seiner Berufstätigkeit nur wenig Zeit blieb, betreibt er seit seinem Ruhestand wieder intensiver. Ein Ergebnis ist sein Fotobuch „Lutherstadt Eisleben - Bilder einer Stadt“, das im vergangenen Jahr erschienen ist.

Um zu erfahren, was Fachkollegen von seiner Arbeit halten, hat Bartlitz jetzt erstmals an einem Fotowettbewerb der Gesellschaft für Fotografie teilgenommen. Der 1990 gegründete Verein, der an die Tradition der gleichnamigen Gesellschaft im Kulturbund der DDR anknüpft, lädt seit 1994 zum Wettbewerb „100 Bilder des Jahres“ ein. „Ich habe sechs Fotos eingereicht“, sagt Bartlitz. Eins davon, die Aufnahme eines Fensters in der Eisleber St. Annenkirche, sei tatsächlich von der Jury ausgewählt worden. „Darüber habe ich mich natürlich sehr gefreut.“

„100 Bilder des Jahres“ werden ausgestellt - unter anderem in Berlin

Zu dem Wettbewerb gibt es jedes Jahr auch eine Ausstellung, die nach der Eröffnung in Berlin in verschiedenen Orten zu sehen ist. Die Gesellschaft für Fotografie sei „eine der drei großen fotografischen Vereinigungen in Deutschland“, so Bartlitz. Der Wettbewerb sei für alle offen, ob Hobby- oder Profi-Fotograf.

„Dass ich da zu den hundert Besten gehöre, hat mir gezeigt, dass es wohl nicht ganz falsch ist, was ich mache.“ Er habe sich schon überlegt, auch im nächsten Jahr wieder teilzunehmen. Auch mit der Nachfrage nach seinem Fotobuch sei er zufrieden. „Es läuft gut“, sagt Bartlitz. „Ich freue mich vor allem, dass ich immer mal von Leuten darauf angesprochen werde.“

30 Motive aus Eisleben zuletzt im Kunstzuckerhut ausgestellt

Mit mehr als 30 Motiven aus seinem Eisleben-Buch hat Bartlitz zuletzt eine Foto-Ausstellung im Hettstedter Kunstzuckerhut gestaltet. „Ich würde meine Bilder natürlich auch gern mal in Eisleben zeigen“, so der Fotograf. Allerdings sei es schwierig, eine geeignete Räumlichkeit zu finden.

„Wenn die Malzscheune fertiggestellt ist, könnte ich mir das dort gut vorstellen.“ Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) habe ihm auch eine Ausstellung in der Partnerstadt Herne vorgeschlagen. „Wir sind dabei, das vorzubereiten.“

Richard Bartlitz startete im Eisleber Fotoclub

Bartlitz ist gebürtiger Eisleber und hat bis auf seine Studienzeit immer hier gelebt. Nach dem Abitur - parallel zur Oberschule absolvierte er eine Betriebsschlosser-Ausbildung beim Mansfeld-Kombinat - studierte er an der damaligen Technischen Hochschule Ilmenau Technische Kybernetik. „Ich habe dort einen Fotoclub aufgebaut und noch einen Hochschulabschluss in Fotografie gemacht.“ Angefangen mit dem Fotografieren hatte er im Eisleber Fotoclub im Wiesenhaus. „Das war eine Institution. Wir waren einer der drei großen Fotoclubs in der Region.“

Nach dem Studium arbeitete der Diplom-Ingenieur in verschiedenen Mansfeld-Betrieben in der Entwicklung und Projektierung. Auch den Fotoclub habe er übernommen. Leider sei nach der Wende viel historisches Fotomaterial verloren gegangen. Auch beruflich musste sich Bartlitz damals neu orientieren: Von 1991 bis 2011 war er Geschäftsführer der Firma Resa Industrietechnik. (mz)