Weingut im Seegebiet Weingut im Seegebiet: Elisabeth Born ist jetzt die Herrin der Reben

Seegebiet - Woanders hätte das wohl Generalprobe geheißen. Und bei den Winzern? Tja. Es ist der Tag für den Federweißer und wäre theoretisch ein Fest eher nur für die Winzer. Aber praktischerweise fiel der Tag mal wieder auf einen Feiertag - und da hat man auch in den Straußenwirtschaften von Höhnstedt selbstverständlich Gäste.
Auch in der des Weinguts Born. Aber hier war diesmal etwas anders, denn es gibt inzwischen eine neue Chefin in der Wanslebener Straße. Die war zwar bisher schon das Gesicht des gar nicht so kleinen Familienbetriebs, doch seit Anfang September hat Elisabeth Born von ihrem Vater Günter nun auch das Zepter, sprich die Geschäftsführung übernommen.
Elisabeth Born hat im Rheingau studiert und ihre Ausbildung als Weinbau-Ingenieurin abgeschlossen
Die nötige Erfahrung bringt sie aber längst mit, und nicht nur weil sie die höheren Weihen der Winzerei mit einer Ausbildung in einem der traditionsreichsten deutschen Weinbaugebiete empfangen hat. Im Rheingau in der Nähe der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden hat sie studiert und die Ausbildung dann auch als Weinbau-Ingenieurin abgeschlossen.
Doch seither ist sie auch schon wieder volle acht Jahre im heimischen Betrieb tätig: Und nun also als Chefin, was freilich in der gegenwärtigen Weinlesezeit nicht den großen Unterschied macht, denn: „Dann müssen alle ran!“ Alle, das sind bei Borns neben der Familie auch drei Mitarbeiter und noch zusätzliche Saisonkräfte.
2017 verspricht ein gutes Weinjahr zu werden
Und die haben dieser Tage dann auch gut zu tun, denn 2017 - dies die gute Nachricht - verspreche ein ordentliches, ja ein gutes Weinjahr zu werden, sagt Elisabeth Born. Zwar sei der Mai zu kalt gewesen mit Spätfrösten, doch die hätten wohl eher den tieferen Lagen unten an der Unstrut zu schaffen gemacht.
„Frost zieht ins Tal“, oben in Höhnstedt habe man das gut überstanden und im Sommer seien - anders als in einigen Vorjahren - Wetterextreme ausgeblieben. Etliche Sonnentage im September hätten dann auch noch geholfen, so dass die Winzer nun hoffen dürfen, mit ihrer Ernte ein ertragreiches Ergebnis einzufahren - und einen guten Jahrgang hinzukriegen.
Weißburgunder aus dem eigenen Haus schmeckt Elisabeth Born am Besten
Dass sie von diesem und von den eigenen Produkten generell auch gern mal kostet, ist für die Winzerin Ehrensache. Der Weißburgunder schmeckt ihr aus dem eigenen Haus am besten. Aber, so sagt die Herrin der Reben: „Man muss auch Weine von anderen Winzern trinken, sonst wird man betriebsblind.“
Die Rede ist da natürlich nicht nur von benachbarten Betrieben aus der Region, sondern auch von ausländischen Weinen. Zu denen greift die Höhnstedter Chefin aber vor allem, wenn es um Rotwein geht. Favorit ist dann der französische. Doch beim Weißwein seien wir hier in Deutschland schon weit vorn. Allerdings trinke sie, was den Weißen angeht, schon auch gern mal einen Wein aus Neuseeland.
Doch nun - der Worte sind genug gewechselt - geht es wieder an die Weinlese! Von der ist erst (oder schon) ein Drittel geschafft. Jetzt muss das Wetter noch ein bisschen helfen , sagt Elisabeth Born. Sprich: „Es muss halten.“ (mz)