Wehren proben für «flammendes Inferno»
Rammelburg/MZ. - Und dann setzte auch schon der in solchen Notfällen vorgesehene Ablauf ein. Telefone und Sirenen schrillten, Fernschreiber und Faxgeräte spuckten Papier aus und setzten mehrere Feuerwehren, Notfallmanager der Bahn und weitere Verantwortliche zum Brandherd in Marsch. So jedenfalls das geplante Szenario für eine Übung, die nach Angaben von Jürgen Gilewitsch, Notfallmanager der DB Netz AG, alle drei Jahre an jedem Tunnel dar Bahn AG fällig ist. Einmal, um zu überprüfen, ob das für solche Fälle geplante Melde- und Alarmierungssystem reibungslos funktioniert, aber auch, um zu kontrollieren, wie schnell die notwendigen Einsatzkräfte vor Ort sind und die Zusammenarbeit klappt.
Er, Kreisbrandmeister Steffen Hohmann und Jörg Gericke, Vorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbandes, waren dann jedoch angesichts des strömenden Regens, der ein Feuer ohnehin ausgeschlossen hätte, überein gekommen, diese Übung auf die Alarmierung der Kräfte bis hin zu ihrem Eintreffen am Ereignisort zu beschränken. "Denn die vorgesehene Brandbekämpfung hätte bei diesen Bedingungen nur einen unnötigen Aufwand und ein nicht vertretbares Risiko für unsere Leute bedeutet", so Gericke.
Und wie sich dann bei wiederholten Blicken auf die Armbanduhren herausstellte, die Alarmierungskette funktionierte. Nach der Meldung des angenommenen Brandes an den Fahrdienstleiter 18 Uhr schrillten fünf Minuten später die Sirenen für die Feuerwehren in Friesdorf, Wippra, Braunschwende, Abberode, Helfta und Mansfeld. Gleichzeitig war der Notfallmanager des Netzbetriebes der Deutschen Bahn, Steffen Schreiber, informiert worden, der sofort die gesamte Bahnstrecke sperren ließ. Zehn Minuten später war die Feuerwehr Friesdorf vor Ort und wurde von Steffen Hohmann, der vorerst die Einsatzleitung übernommen hatte, sofort eingewiesen. Hohmann wurde etwa eine Viertelstunde später von Frank Raschke, Leiter des Brandabschnittes Nord, abgelöst, der den Einsatz der fast im Minutentakt eintreffenden Feuerwehren koordinierte.
Sowohl Hohmann als auch Gericke zeigten sich mit dem Ablauf der Übung sehr zufrieden. "Es hat alles prima geklappt", so Hohmann. Die Mitglieder der Helftaer Wehr nutzten die Übung, um ihre Kollegen der kleineren Wehren aus den Harzorten den so genannten Bahnrüstsatz vorzustellen. Dabei handelt es sich um einen Transportwagen, der auf den Schienen sowohl zum Transport von schwerem Gerät als auch zur Bergung von Menschen eingesetzt werden kann.