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Vorstellung in Eisleben Vorstellung in Eisleben: Zieht Museum in alte Kirche?

Von Ronald Dähnert 18.03.2014, 20:37
Die alte Gertrudkirche neben der Kreishandwerkerschaft.
Die alte Gertrudkirche neben der Kreishandwerkerschaft. J. Lukaschek Lizenz

Eisleben/MZ - Wird die alte Gertrudkirche in der Eisleber Nicolaistraße das neue Domizil für das Handwerkermuseum? Mit dieser Idee haben sich die Mitglieder des Stadtentwicklungsausschusses bei ihrer Beratung am Montagabend erstmals befasst. Der Tenor: Gute Idee, aber die Einzelheiten müssen noch geklärt werden.

Der Club der Alten Meister bei der Kreishandwerkerschaft, die ebenfalls ihren Sitz in der Nicolaistraße hat, hatte in den 1990er Jahren damit begonnen, ein Handwerkermuseum aufzubauen. Allerdings im Keller der Kreishandwerkerschaft, der längst aus allen Nähten platzt.

Der Club der Alten Meister wurde 1997 gegründet. Maßgeblichen Anteil daran hatte Tischlermeister Helmut Strahl, der bis vor zwei Jahren auch der Chef des Clubs der Alten Meister war. Schon ein Jahr später existierte im Keller der Kreishandwerkerschaft in der Nicolaistraße eine Backstube und eine „Tischlerbude“.

Im Jahr 2009 wurde in der alten Gertrudkirche eine Szene für den Film „Boxhagener Platz“ gedreht. Damals waren unter anderem die bekannten Schauspieler Meret Becker, Milan Peschel, Gudrun Ritter und Jürgen Vogel in Eisleben, die unter der Regie von Matti Geschonneck in der alten Kirche eine Beerdigung drehten. (rd/jm)

Seit geraumer Zeit suchen die Alten Meister daher eine neue Unterkunft für ihre Sammlung, die nach den Worten des Chefs der Alten Meister, Walter Heineck, mittlerweile 4.000 Objekte umfasst. Die alte Gertrudkirche ist nach Heinecks Worten schon allein wegen der unmittelbaren Nähe zum Gebäude der Kreishandwerkerschaft für die Alten Meister die ideale Lösung. Heineck habe deshalb schon Gespräche mit der Eisleber Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) geführt, weil die nicht mehr geweihte alte Gertrudkirche Eigentum der Lutherstadt ist.

Stadtverwaltung soll Vorlage erarbeiten

Diese Idee ist nun Bestandteil eines Vorschlages geworden, dem die Mitglieder des Eisleber Stadtentwicklungsausschusses durchaus positiv gegenüberstehen. Nach den Worten von Stefan Gebhard (SPD), Vorsitzender des Ausschusses, sei die alte Gertrudkirche ein „überaus günstiger Vorschlag“. Dem pflichtete auch Thomas Fischer (CDU) zu. Allerdings räumten beide Stadträte ein, dass für einen vom Stadtrat zu fassenden Beschluss unbedingt wichtige Details geklärt werden müssen. So gehe es natürlich um die Kosten, denn „Eisleben kann unmöglich ein Museum betreiben“, so Uwe Schenkendorf (Linke). „Wir sollten das Objekt zur Verfügung stellen, nicht mehr und nicht weniger“.

Bei der Sitzung wurde die Stadtverwaltung beauftragt, eine Vorlage zu erarbeiten, in der detailliert auf eventuelle Kosten für die Stadt eingegangen wird. Heineck freute sich über die grundsätzliche Zustimmung des Ausschusses. Er könne sich vorstellen, dass bei der Herrichtung der alten Gertrudkirche Firmen der Handwerkskammer behilflich sein könnten. Zudem könnte die umfassende Sammlung in der alten Kirche der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, einige Alte Meister seien sicher bereit, Führungen zu organisieren. „Wir haben wertvolle Schätze im Museum. Eine solche Sammlung gibt es in der Umgebung nicht noch einmal“, so Heineck.