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"Goldzombies" am Theater Eisleben Theater Eisleben: Solostück Goldzombies mit Schauspielerin Constanze Aimée Feulner

Von Jörg Müller 23.09.2020, 13:30
Theater Eisleben: Schauspielerin Constanze Aimée Feulner (links) und Regisseurin Anne Keil proben für das Klassenzimmerstück.
Theater Eisleben: Schauspielerin Constanze Aimée Feulner (links) und Regisseurin Anne Keil proben für das Klassenzimmerstück. Jürgen Lukaschek

Eisleben - Es war eine persönliche Premiere für Anne Keil. In der vergangenen Spielzeit konnte sich die Theaterpädagogin, die bis 2019 am Eisleber Theater angestellt war, erstmals als Regisseurin ausprobieren. Keil, die jetzt in Berlin arbeitet, inszenierte das Klassenzimmerstück „Pfefferminztee auf dem Dach“. Eine Herausforderung, die zugleich auch neue interessante Möglichkeiten bot. „Mir hat das viel Spaß gemacht“, so Keil, die mit ihrer Arbeit auch das Theater überzeugt hat.

Denn für das aktuelle Klassenzimmerstück „Goldzombies“ ist sie wieder als Gastregisseurin engagiert worden. Derzeit laufen die Endproben. FSJlerin Charlotte Pracht ist dabei für die Regieassistenz und die Probensoufflage zuständig. Premiere feiert das Stück am Donnerstag, 24. September, in der Aula des Eisleber Luther-Gymnasiums vor Schülern der achten Klasse.

Schulprojekte am Theater Eisleben gehören zum festen Angebot

Seit mehr als 20 Jahren gehören die Schulprojekte zu den festen Angeboten des Theaters. Chefdramaturgin Ann-Kathrin Hanss, die seit 2010 am Haus arbeitet, hat bis zum vergangenen Jahr die Klassenzimmerstücke inszeniert und einige auch selbst geschrieben. Mit den Stücken, die Themen aus der Lebenswelt der Jugendlichen aufgreifen, tourt das Theater immer von September bis Februar durch Gymnasien, Sekundar- und Förderschulen in Mansfeld-Südharz und den Nachbarkreisen. Im Durchschnitt gibt es 120 bis 140 Vorstellungen. Im Anschluss sprechen die Theaterpädagoginnen mit den Schülern über die Inszenierung und bieten kleine theaterpraktische Übungen an. Geeignet sind die Stücke für die sechsten bis zehnten Klassen.

In „Goldzombies“ von Marisa Wendt lernen die Schüler die 16-jährige Lissi kennen, die in einem Bürgerkriegsland lebt und einen Beauty-Channel auf Youtube betreibt. Lissi gibt ihrer Community Schminktipps - und verrät, wie man sich aus Margarine, Asche und Muskatnuss selbst Lidschatten herstellen kann, wenn die Lieferkette wegen Bombenalarms unterbrochen ist. „Sie träumt sich in eine schöne Welt“, sagt Schauspielerin Constanze Aimée Feulner. Lissi sei in dem oft deprimierenden Alltag ein „lebendiger Hoffnungsschimmer für andere“. „Sie versucht, ihr Leben zu leben, obwohl alles immer mehr zerbröckelt.“

„Goldzombies“ - „Das Stück ist wie eine Achterbahnfahrt“

Das Stück habe sie tief berührt, sagt die 28-Jährige. „Ich hatte beim Lesen Tränen in den Augen.“ Feulner stammt aus Kassel, hat in Stuttgart Schauspiel studiert und lebt heute in Berlin. Neben Theaterengagements hat sie auch schon in Kinder- und Jugendprojekten gearbeitet. „Das macht mir viel Spaß. Da kommt immer sehr viel zurück.“ Ein Solostück wie „Goldzombies“ spiele sie zum ersten Mal. „Das ist eine tolle neue Erfahrung und eine Bereicherung für mich“, sagt sie.

Am Donnerstag, 24. September, steht um 9.30 Uhr das Kinderstück „Ginpuin - Auf der Suche nach dem großen Glück“ auf dem Programm. Am Samstag, 26. September, 19.30 Uhr (Stückeinführung 19 Uhr), ist die Inszenierung von Max Frischs Klassiker „Biedermann und die Brandstifter“ zu sehen, die im März ihre Premiere erlebt hat. Eine weitere Vorstellung von „Biedermann“ gibt es am Montag, 28. September, 9.30 Uhr.

Bereits ausverkauft ist die nächste Premiere: „Furor“ am Freitag, 2. Oktober, 19.30 Uhr, auf der Foyerbühne. Am Tag der Deutschen Einheit, 3. Oktober, 17 Uhr, findet im Großen Saal ein Festkonzert mit dem Akademischen Orchester der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg unter Leitung von Robert Vetter statt. Eine Woche später, am 10. Oktober, 19.30 Uhr, ist die Premiere des Schauspiels „Iphigenie auf Tauris“ von Johann Wolfgang von Goethe zu erleben.

„Das Stück ist wie eine Achterbahnfahrt“, sagt Regisseurin Keil. „Glücksgefühle, die erste Liebe, Schicksalsschläge - da steckt sehr viel drin.“ Lissi sei ein modernes Mädchen aus einer gut situierten Familie. „Sie könnte das Mädchen von nebenan sein“, so die Schauspielerin. Sie hofft, dass es gelingt, „eine Brücke zu den Jugendlichen hier zu schlagen“. Denn erst einmal sei es natürlich schwierig, sich mit Lissis Situation zu identifizieren.

Das Klassenzimmerstück wird gefördert durch den Verein Freunde des Theaters, den Lions-Club Eisleben, den Rotary-Club Eisleben-Mansfelder Land, das Land Sachsen-Anhalt und den Landkreis Mansfeld-Südharz. Termine in Schulen, anderen Einrichtungen und bei Vereinen können bis Ende Februar 2021 vereinbart werden.

›› Anfragen per E-Mail an [email protected] oder unter Telefon 03475/669940. (mz)