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Stiftung Luthergedenkstätten Stiftung Luthergedenkstätten: Abschied mit Wehmut

Von Jörg Müller 28.01.2015, 18:07
Christian Philipsen hatte sein Büro im Besucherzentrum gegenüber von Luthers Geburtshaus.
Christian Philipsen hatte sein Büro im Besucherzentrum gegenüber von Luthers Geburtshaus. Jürgen Lukaschek Lizenz

Eisleben - Wie sehr er in Eisleben und Mansfeld geschätzt wird, das hat Christian Philipsen gerade in den vergangenen Wochen noch einmal erfahren. „Viele Leute haben mich auf der Straße angesprochen und mir alles Gute gewünscht“, sagt Philipsen. „Das berührt mich sehr.“ Nachdem er mehr als acht Jahre bei der Stiftung Luthergedenkstätten gearbeitet hat, wird der 42-Jährige in der kommenden Woche sein neues Amt als Generaldirektor der Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt antreten.

„Ich freue mich sehr auf diese Aufgabe“, so Philipsen, dem der Abschied freilich nicht leichtfällt. „Ich empfinde eine große Wehmut und Traurigkeit.“ Denn es seien nicht nur in beruflicher Hinsicht für ihn „gute und erfolgreiche Jahre“ gewesen, „ich habe auch Freunde gefunden“. Auch ehrenamtlich hat er sich in Eisleben engagiert, unter anderem als Vorsitzender des Mansfelder Geschichts- und Heimatvereins und als Mitglied des Rotary Clubs Eisleben-Mansfelder Land.

Die Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, die Christian Philipsen ab 1. Februar als Generaldirektor leiten wird, verwaltet insgesamt 18 Burgen, Schlösser, Dome, Klöster und Museen - vom Dom in Havelberg im Norden des Landes bis zu den Schlössern Goseck und Neuenburg im Süden. Auch das Kloster Michaelstein im Harz und das Kunstmuseum Moritzburg in Halle gehören zu der Stiftung, die ihren Sitz im Schloss Leitzkau (Landkreis Jerichower Land) hat. Philipsen, bislang Bereichsleiter und stellvertretender Direktor der Stiftung Luthergedenkstätten, wird Nachfolger von Boje Schmuhl, der in den Ruhestand tritt.

Für Philipsen liegt der Reiz seiner neuen Aufgabe darin, dass die Dome, Schlösser und Klöster den „Reichtum der Kulturlandschaft in Sachsen-Anhalt“ abbilden, wie er sagt. Zudem sei er von Hause aus Mittelalter-Historiker und kehre so zu seinem ersten wissenschaftlichen Forschungsinteresse zurück.

„Ich bin hier sehr offen und freundlich empfangen worden“, sagt Philipsen, der die Mansfelder „immer als herzlich und verlässlich erlebt“ hat. „Sie sagen, was sie meinen. Aber man muss sich auf sie einlassen.“ Diese Mentalität kenne er aus seiner nordhessischen Heimat. „Ich stamme aus einem Dorf bei Kassel, da sind die Leute genau so.“ Vielleicht habe er deshalb von Anfang an einen Draht zu den Mansfeldern gefunden. Bevor der promovierte Historiker 2006 als Nachfolger von Rosemarie Knape in Eisleben anfing, hatte er unter anderem im Stadtmuseum Kassel gearbeitet.

Eine „große Chance“

Dass er mit 34 Jahren als Bereichsleiter der Luther-Stiftung eingestellt wurde, sei eine „große Chance“, aber auch ein „Sprung ins kalte Wasser“ gewesen. Eine Chance, die er genutzt hat. „Ich habe hier sehr viel gelernt.“ Die Stiftung habe ihn eigenverantwortlich arbeiten und viel entscheiden lassen. „Das war ein großes Geschenk.“ Unter Philipsens Leitung sind die drei neuen Luther-Museen im Mansfelder Land - Geburts- und Sterbehaus in Eisleben und Elternhaus in Mansfeld - entstanden.

Die Häuser haben sowohl durch ihre Architektur, als auch durch ihre Ausstellungskonzepte weithin für Aufsehen gesorgt. „Das macht mich natürlich sehr glücklich. Diese Erfolge wären aber ohne das gute Team nicht möglich gewesen“, sagt Philipsen, der sich heute bei einem Empfang im Sterbehaus von seinen Kollegen verabschieden wird.

Mit der Fertigstellung der drei Museen sei für die Stiftung nun eine wichtige Etappe abgeschlossen. Das sei ihm wichtig gewesen, sagt Philipsen. „Ich konnte mich guten Gewissens auf die neue Stelle bewerben. Es ist für mich ein passender Zeitpunkt, beruflich etwas Neues anzufangen.“ Natürlich werde er seine Freundschaften und die anderen Verbindungen zu Eisleben und dem Mansfelder Land weiter pflegen. „Ich bleibe Mitglied der Vereine, und ich werde auch zu Veranstaltungen kommen“, so Philipsen.

(mz)