St. Petri-Pauli-Kirche St. Petri-Pauli-Kirche: "Einfach nur schön"

Eisleben/MZ - „Das ist schon ein Stück Lebensweg“, sagt Sixtus Hermanns. Der Bau-Ingenieur aus Bleicherode (Thüringen) hat seit mehr als zehn Jahren die Sanierung der Eisleber St. Petri-Pauli-Kirche geplant und geleitet. Nun geht der letzte Bauabschnitt zu Ende: Seit diesem Frühjahr sind die Fenster im Langhaus erneuert und die Fassade, der Treppenturm und die Torlaube über dem Eingang restauriert worden. „Wir freuen uns und sind dankbar“, sagte Pfarrerin Iris Hellmich bei einem Festakt zum Abschluss der Sanierung, zu dem die Kirchengemeinde St. Andreas-Nicolai-Petri am Freitagabend eingeladen hatte. Hellmich dankte allen am Bau Beteiligten sowie den Geldgebern und den kirchlichen und staatlichen Behörden für die gute gemeinsame Arbeit.
Viele Blicke richteten sich natürlich auf die von dem Wernigeröder Glaskünstler Günter Grohs gestalteten Fenster - die nicht nur im Sonnenlicht faszinieren, sondern auch in der Abenddämmerung, wie die Besucher erleben konnten. Auch der 56-jährige Grohs selbst ist von der Umsetzung seiner Entwürfe und der Wirkung in der Kirche begeistert. „Ich bin sehr froh über das Resultat“, sagte der Glasgestalter. „Das ist eine meiner ganz wichtigen Arbeiten, und das wird auch so bleiben.“ Seine Fenster sind aus vielen kleinen Teilen zusammengesetzt, die die geraden und geschwungenen Linien des Kirchenraumes aufnehmen.
Grohs hat jedes einzelne Segment per Hand entworfen und dabei auch mit verschiedenen Glassorten gearbeitet. Auch die Farben, die er nur sparsam einsetzt, nehmen Bezug auf die Kirche. So weisen Blau-Töne auf das Wasser im Taufbrunnen hin. Einen besonderen Effekt gebe es bei benachbarten Fenstern. „Die Bewegungen der Linien sind fensterübergreifend, sie setzen sich über die dazwischen liegenden Wandflächen fort“, so Grohs. Er lobte die Paderborner Glasmalerei Peters, die die Fenster gefertigt und eingebaut hat, und die gute Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Hermanns.
„Die Fenster regen die Fantasie der Besucher an“, so Pfarrerin Hellmich. „Jeder entdeckt dort etwas anderes.“ Der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Eisleben-Sömmerda, Andreas Berger, sieht in den Fenstern eine „wunderbare Verbindung zwischen der Kirche und der Außenwelt“. Ute Klopfleisch von der Eisleber Stadtverwaltung sagte: „Die Kirche ist einfach nur schön. Ich kenne keinen Besucher, der nicht davon begeistert ist.“


