Schulmöbelhersteller Project Schulmöbelhersteller Project: Eisleber Firma reagiert auf pädagogische Konzepte

Eisleben - Die Eisleber Project Schul- und Objekteinrichtungen GmbH will weiter wachsen. „Das letzte Jahr war sehr gut“, sagte Michael Negwer (49), Geschäftsführer des Schulmöbelherstellers, im Gespräch mit der MZ. „Wir konnten unseren Umsatz um mehr als zehn Prozent auf 17 Millionen Euro steigern. Und wir hoffen, dass es in diesem Jahr noch besser läuft.“ Dazu beitragen sollen zahlreiche neue Produkte, die die Firma unter anderem kürzlich auf der weltgrößten Bildungsfachmesse „Didacta“ in Stuttgart präsentiert hat.
Firma Project hat sich deutschlandweit und international etabliert
Das 1995 gegründete Unternehmen, das aus dem einstigen Konsumgüterbetrieb des Mansfeld-Kombinats auf dem Fortschrittschacht hervorgegangen ist, hat sich mit hochwertigen Schul- und Büromöbeln sowie Raum- und Einrichtungskonzepten deutschlandweit und international einen Namen gemacht. Der größte Teil des Umsatzes wird im Inland erzielt, Exportländer sind vor allem Österreich, Schweiz und die Benelux-Staaten. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten „sind wir noch aktiv“, so Negwer. „Die goldenen Zeiten sind dort aber mittlerweile vorbei.“
Mit der neu entwickelten Einrichtungslinie „set.upp“ reagiert Project auf aktuelle pädagogische Konzepte. „Der Klassenraum hat nicht mehr diese Bedeutung wie früher“, sagte Negwer. „Das Lernen findet nicht mehr ausschließlich als Frontalunterricht statt, sondern selbstbestimmt im ganzen Schulgebäude.“ Das bedeute zum einen, dass die Schulmöbel im Klassenraum flexibel nutzbar sein müssen, etwa für Einzel- oder Gruppenarbeit. Zum anderen werden zum Beispiel auch Flure zu Lernbereichen. Project bietet dafür verschiedene Sitz- und Tisch-Elemente an, auch in Form von Nischen.
Das Problem sei bislang gewesen, dass Möbel in solchen öffentlichen Bereichen die höchste Brandschutzklasse haben müssen. „Wir sind der erste Hersteller, der das serienmäßig liefern kann“, sagte der Geschäftsführer. Auf der Fachmesse habe das „enorme Resonanz gefunden“. „Brandschutz ist ein sehr komplexes Thema“, so Negwer, der die Geschäftsführung 2015 vom Firmengründer Gerhard Winkler übernommen hat. Ergänzt wird das Möbel-Programm, das auch für Lehrerzimmer angeboten wird, durch ein Farbkonzept. Insgesamt anderthalb Jahre sei an „set.upp“ gearbeitet worden.
Eisleber Firma Project entwickelt „Kiboo“, eine luftgepolsterte Sitzschale
Ein weiteres neues Produkt für Schulen ist der Stuhl „Kiboo“. Mit einer luftgepolsterten Sitzschale, die auf verschiedene Gestelle montiert werden kann, ist er einerseits leicht und robust und bietet andererseits gute Sitzqualität. Allein in die Entwicklung dieser neuen „Stuhlfamilie“ sei eine halbe Million Euro investiert worden, so Negwer. „Ohne den starken finanziellen Hintergrund der Firmengruppe wäre das nicht zu leisten.“ Project gehört seit 2009 zur Haba-Familie (Haba, Jako-o, Wehrfritz). Das Eisleber Unternehmen beschäftigt 150 Mitarbeiter sowie wegen des schwankenden saisonalen Verlaufs bis zu 40 zusätzliche Arbeitskräfte. Zwölf junge Leute werden unter anderem zu Konstruktions- oder Holzmechanikern ausgebildet. (mz)