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Sanierung bei Klostermansfeld Sanierung bei Klostermansfeld: Stromriesen sollen Stürmen trotzen

Von Wladimir Kleschtschow 10.12.2015, 19:01
Stabiles Fundament: Arbeiten bei Klostermansfeld.
Stabiles Fundament: Arbeiten bei Klostermansfeld. Jürgen Lukaschek Lizenz

Klostermansfeld - Auch mächtige Stahlkolosse, die Hochstromleitungen tragen, werden irgendwann alt. Zum Beispiel die an der 380-Kilowatt-Leitung, die vom Umspannwerk in Bad Lauchstädt über das Umspannwerk in Klostermansfeld nach Wolmirstedt führt. Immerhin hat sie bereits bis über 45 Jahre auf dem Buckel: Die Trasse ist in den 70er und 80ern Jahren nach DDR-Standard verlegt worden. Nun wird die Leitung, die zum Netzgebiet der 50Hertz Transmission GmbH mit Sitz in Berlin gehört, saniert.

Im Rahmen des entsprechenden Programms werden an der Stromtrasse 39 Masten erneuert. Dem vorausgegangen ist eine Prüfung ihres Zustandes. Im Laufe der Sanierungsarbeiten werden darüber hinaus auch 17 Masten im Landkreis Mansfeld-Südharz und im Saalekreis ersetzt, die durch stürmischen Wind im Juli dieses Jahres umgeknickt oder anders wie beschädigt wurden.

Stehvermögen nachhaltig erhöhen

Die Meteorologen warnen, die Klima-Erwärmung werde dazu führen, dass es künftig mehr Stürme gibt. Damit die bis zu 60 Metern hohe Stahl-Kolosse ein besseres Stehvermögen haben, werden nicht nur die Stahlgitterkonstruktionen ausgewechselt, sondern auch die Fundamente verstärkt.

Das fordern aktuelle technische Normen und Vorschriften, hinter denen politisch der Bund-Länderausschuss steht, heißt es dazu seitens des Netzbetreibers. Demnach soll die Standsicherheit von Freileitungen besonders an den Kreuzungspunkten der Stromtrasse mit Autobahnen, Bundesstraßen, Bundeswasserstraßen und Bahnstrecken mit einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit über 120 Kilometer pro Stunde zu verstärken.

Sanierung braucht Zeit

Nach Angaben der 50Hertz Transmission GmbH werden im gesamten Netzgebiet der 50Hertz Transmission alle in den 70ern und 80ern Jahren gebauten Leitungen geprüft und Masten erneuert. Immerhin gehören dazu alle ostdeutschen Bundesländer und Hamburg.

Das Sanierungsprogramm im gesamten Netzgebiet der 50Hertz Transmission wird allerdings noch einige Jahre mehr Zeit in Anspruch nehmen. Was die Stromleitung Bad Lauchstädt-Klostermansfeld-Wolmirstedt betrifft, so soll hier die Erneuerung der insgesamt 56 Masten - darunter die 17 in Mansfeld-Südharz und im Saalekreis - voraussichtlich im kommenden Jahr abgeschlossen sein. Die Arbeiten zur Verstärkung der Fundamente werden beim laufenden Betrieb der Hochstromleitung ausgeführt. Die neuen Stahlkonstruktionen werden nicht nur wesentlich stabiler, sondern auch geringfügig höher sein. (mz)

Die 50Hertz Transmission GmbH sorgt nach eigenen Angaben für den Betrieb, die Instandhaltung, die Planung und den Ausbau des 380/220-Kilovolt-Übertragungsnetzes im Norden und Osten Deutschlands.

Das gesamte Netz des Unternehmens erstreckt sich über eine Fläche von 109.360 Quadratkilometer und hat eine Länge von rund 10.000 Kilometer. Das entspricht etwa der Strecke von Berlin nach Rio de Janeiro.

Bei dem geförderten Strom handelt es sich um eine erneuerbare Energie. Das Unternehmen sichert die Netzintegration von etwa 40 Prozent der gesamten in Deutschland installierten Windkraftleistung. „Wir sorgen für eine sichere Stromversorgung von rund 18 Millionen Menschen“, heißt es auf der Internetseite von 50Hertz.