Romonta sucht den Kontakt zum Entsorger Remondis
AMSDORF/MZ. - "Wir gehen davon aus, dass dies auch künftig so sein wird", sagte dazu Vorstand Gottfried-Christoph Wild. Das hängt allerdings auch vom neuen Abfallwirtschaftskonzept ab, das in den kommenden Wochen zur Diskussion steht, ehe es dann im Kreistag beschlossen werden soll. Spätestens zum 31. Dezember 2010 muss der Landkreis eine neue Abfallsatzung haben.
Für die Lieferung der Brennstoffe an Romonta ist die Wertstoffaufbereitung GmbH Edersleben (WAE) zuständig, die dafür den Hausmüll angeliefert bekommt, den sie in einer Anlage nahe Etzdorf aufbereitet.
Im Mansfelder Land bewerkstelligt die private Firma Tönsmeier / Bego aus dem Saalekreis die Müllabfuhr, während im Sangerhäuser Raum diese Aufgabe von der Recycling & Service GmbH Sangerhausen (RES) erledigt wird. Was Romontas Chefetage einige Sorgen bereitet, ist die Tatsache, dass sich die bisher kreiseigene RES inzwischen in Insolvenz befindet (die MZ berichtete).
Das gleiche Schicksal drohte im Sommer auch der WAE, an der der Landkreis mehrheitlich beteiligt war. Doch um das Aus seines Lieferpartners zu verhindern, hat die Romonta Beteiligungs- und Verwertungs GmbH im Juli die Gesellschaft vollständig übernommen und mit Dirk Eichardt auch einen neuen Geschäftsführer eingesetzt. Die WAE ist damit nun eine Tochterfirma der Romonta AG.
Das Bergwerksunternehmen, das weltgrößter Hersteller von Rohmontanwachs ist, hat diesen Schritt getan, um auch künftig die Belieferung mit Brennstoffen für seine Dampferzeuger abzusichern. Denn Romonta braucht Strom und Wärme für die Extrahierung des Wachses aus der Braunkohle, die im benachbarten Tagebau gefördert wird. Die Unternehmensspitze beschäftigt deshalb die Frage, wer künftig die WAE mit dem Hausmüll aus dem Landkreis beliefern wird.
Nach einer Empfehlung des Betriebsausschusses des neu gebildeten Eigenbetriebes Abfallwirtschaft des Landkreises soll die Abfallentsorgung in Zukunft im gesamten Landkreis weitestgehend nach dem bisherigen Modell des Altkreises Mansfelder Land erfolgen. Demnach soll ein privater Entsorger beauftragt werden, die Müllabfuhr im gesamten Kreis zu übernehmen. Damit würde der jetzigen Romonta-Tochter WAE ihren Lieferpartner, die RES, verlieren.
Aus der Sicht von Romonta-Vorstand muss in diesem Fall der Landkreis in den Ausschreibungen dafür sorgen, dass die bisherigen vertraglichen Absprachen berücksichtigt werden. "Wir haben schließlich einen Vertrag mit dem Landkreis bis zum Jahre 2017", erklärte Wild. Wie der Landkreis das sieht, ist noch offen.
Nach den Worten von Romonta-Vorstand Wild ist der Landkreis gut beraten, wenn er versucht, so viel wie möglich an Leistungen in der Region zu halten. Immerhin gehe es dabei um Arbeitsplätze und natürlich auch um Steuern, die letztlich den Kommunen zugute kämen.
In diesem Zusammenhang hat Wild angekündigt, dass er den Kontakt zur Remondis-Gruppe suchen will. Das europaweit agierende Entsorgungsunternehmen war bisher Mitgesellschafter an der Wertstoffaufbereitung GmbH Riethnordhausen (WAR), eine frühere Tochterfirma der RES, die sich derzeit in Insolvenz befindet. Sie hat vor allem Pappe, Papier und Kunststoff eingesammelt, um sie zu verkaufen oder selber aufzubereiten. Romonta will ausloten, ob Remondis nicht Interesse daran hat, stärker in die Abfallwirtschaft des Landkreises einzusteigen. Denkbar wäre beispielsweise eine Übernahme der RES. Dann müssten möglicherweise die Karten für die Vergabe der Abfallentsorgung im gesamten Landkreis neu gemischt werden.