Reitverein Helbra Reitverein Helbra: 17-Jährige bildet Wallach aus und tritt mit ihm bei Turnieren an

Helbra - Die Deutschen Sportpferde Fee und Rosenstolz haben es Marie Winziers angetan: „Mit Fee habe ich schon einige Platzierungen und einen Sieg erreicht, und jetzt versuche ich, den Sohn Rosenstolz voranzubringen“, sagt die 17 Jahre alte Schülerin aus Pölsfeld, die mit vier Jahren das Hobby Reiten für sich entdeckt hat.
Mittlerweile weiß sie, dass Reiten mehr als ein Sport ist: Jungpferde müssen zunächst ausbildet werden. Im Zucht- und Ausbildungsstall von Gerd Wyszkowski in Helbra hat Winziers die Möglichkeit, sich dabei einzubringen. „Rosenstolz habe ich mit ausgebildet“, erklärt sie stolz.
Reit- und Fahrverein Helbra fördert junge Reittalente
Vor sieben Jahren ist Marie Winziers in den Reit- und Fahrverein „Weißes Tal“ in Helbra, der eng mit dem Ausbildungsstall von Wyszkowski zusammenarbeitet, eingetreten. Zwei Jahre lang hat sie eine Reitausbildung mit Lehrgängen in Theorie und Praxis absolviert. Winziers hat gelernt, und sie wurde gefördert.
Ob Dressur, Springreiten, Voltigieren, Vielseitigkeit oder Fahrsport mit Kutschen - die ganze Palette des Reitsports wurde ihr beigebracht, wie die Schülerin des Eisleber Martin-Luther-Gymnasium sagt. Und dafür muss das richtige Feingefühl für die Pferde entwickelt werden. Heute gibt Winziers Kindern schon selbst Reitunterricht und betrachtet ein wenig mit Sorge: „Viele Kinder wollen reiten, aber es gibt wenige, die dabei bleiben wollen.“
17-jährige Marie Winziers nimmt erfolgreich an Dressur-Turnieren teil
Marie Winziers ist dabeigeblieben. Viele junge Pferde habe sie anfangs geritten. Heute ist es vorwiegend Rosenstolz, der sechs Jahre alte Wallach. „Den kenne ich schon, als er noch im Bauch von Fee war“, meint Winziers lachend. Sie hat sich nach der Geburt liebevoll um das Tier und die Ausbildung als Reitpferd gekümmert - angefangen bei der Gewöhnung des Pferdes an die Umwelt über das Longieren, das Balance und Vertrauen erzeugt, bis hin zum Anreiten. Und das brauche Zeit.
Mittlerweile nimmt die 17-Jährige mit dem Wallach Rosenstolz an Dressur-Turnieren teil. „Da sind wir bisher knapp an einer Schleife vorbeigeschrammt. Mein Ziel ist es, ihn weiter auf Turnieren vorzustellen, eine gute Wertungsnote zu erhalten und eine vordere Platzierung zu erzielen“, erklärt Winziers.
Reitverein hat großes Problem, Nachwuchs zu finden
Eine derart engagierte junge Frau in den Reihen zu haben, sei ein Glücksfall, sagt Sven Wyszkowski vom Reit- und Fahrverein „Weißes Tal“. „Sie hat Biss“, fügt er an. Dass sich Jugendliche so einbringen und durchhalten, das sei längst keine Selbstverständlichkeit mehr. „Wir haben ein großes Problem, Nachwuchs zu finden“, so Sven Wyszkowski. Und darum sei es umso wichtiger, dass junge Leute wie Marie von den erfahrenen lernen und ein Generationswechsel stattfindet. „Die Kinder von heute sind die Zukunft von morgen“, sagt er.
Vier- bis fünfmal in der Woche ist Winziers beim Reitverein in Helbra, hat also fast täglich Kontakt zu Pferden. Da reitet sie , und natürlich gehört auch dazu, Arbeiten im Stall zu erledigen. Wie lange bleibt die junge Frau dem Verein erhalten? „Ich mache jetzt Abitur“, sagt sie. Also ein Jahr auf alle Fälle noch.
Und fest steht für Winziers schon, dass sie mit Tieren auch in Zukunft zu tun haben will. „Ich möchte eine Ausbildung als Tierarzthelferin machen und praktische Erfahrung sammeln“, so die 17-Jährige, die sich im Anschluss an die Ausbildung ein Studium der Veterinärmedizin vorstellen kann. (mz)