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MZ-Rätselfoto  Rätselfoto: Wer erkennt das neue Motiv?

Von Severin Buhl 30.03.2020, 12:45
Was zeigt das neue Rätselfoto? Welche spannenden Geschichten gibt es darüber zu erzählen?
Was zeigt das neue Rätselfoto? Welche spannenden Geschichten gibt es darüber zu erzählen? Jürgen Lukaschek

Eisleben - Ein bewegtes Leben: Eine Wendung, die wie gemacht scheint für Ernst Leuschner. Nicht nur, das der Eisleber Ehrenbürger in seiner Lebzeit (1826 bis 1898) an vielen Orte gewirkt hat. Er war zudem sowohl in Wirtschaft als auch in Politik an vielen Fronten und in vielen Funktionen aktiv. In wortwörtlichen Sinne in Bewegung war auch das ihm zu Ehren errichtete Denkmal an der Oberen Parkstraße in Eisleben, welches auf dem letzten Rätselfoto gesucht war und von vielen Lesern richtig erkannt wurde.

Rätselfoto zeigt das Denkmal von Ernst Leuschner in Eisleben

Bei dem Denkmal handelt es sich um eine „Kalksteinbüste, eine Arbeit des Bildhauers Seffner“, wie nicht nur Leserin Helga Meyer richtig schreibt. Die Büste wurde am 11. Mai 1903 enthüllt. Aufgestellt wurde sie damals schon an der Oberen Parkstraße. Dort stand sie jedoch nur gut 50 Jahre, denn „1952 wurde es auf das Erbbegräbnis der Familie Leuschner umgesetzt“, erklärt Rosemarie Knape und liefert eine Erklärung gleich dazu: „Nach Meinung einiger DDR-Repräsentanten war für das Denkmal kein Platz mehr an der exponierten Stelle im Stadtpark.“

Dieser kritische Blick hatte mit dem Wirken des im schlesischen Waldenburg geborenen Leuschner als Ober-Berg- und Hüttendirektor der „Mansfelder kupferschieferbauenden Gewerkschaft“ zu tun. Nach einigen Stationen als Berggeschworener für das Salzwerk in Dürrenberg, Bergmeister am Bergamt Saarbrücken, Oberbergrat am Oberbergamt Halle und Direktor des Bergamtes in Tarnowitz, hatte er 1861 den Posten in Eisleben übernommen.

„Er führte die Mansfelder kupferschieferbauende Gewerkschaft mit harter Hand, das bracht ihm den Titel ,Bismarck des Mansfelder Landes’ ein“, so Frank Schlanstedt. Und hatte dabei Erfolg, wie etwa Bernd Pagenhardt schreibt: „Durch Ihn entwickelte sich das Unternehmen zu einem Großbetrieb.“ So stieg etwa die Belegschaftszahl von 4.819 auf 18.963 an. Zudem führte er technische Neuerungen ein, ergänzt Leserin Knape.

Ernst Leuschner war in Eisleber Politik aktiv

Auch in der Politik war Leuschner erfolgreich aktiv: So war er Vorsitzender der Stadtverordnetenversammlung von Eisleben, gehörte dem Preußischen Abgeordnetenhaus an und war ab 1881 gar Mitglied im Reichstag. Doch gerade zu DDR-Zeiten wurde sein Wirken keineswegs positiv betrachtet. Das beweist Ernst-Peter Schelm, der den Autor Kurt Lindner aus dessen Buch „Lutherstadt Eisleben“ von 1960 folgendermaßen zitiert: „Das ist und war Leuschner - exponierter Vertreter des sich in immer schnellerem Tempo zum Konzern entwickelnden Großunternehmens, eines Vertreters der Ausbeuterklasse, der mit allen Mitteln der Demagogie und Heuchelei die Staatsdoktrin durchsetzte, der ein Vierteljahrhundert über unsere Stadt und das Mansfelder Land herrschte.“

Dass das Denkmal, welches 1952 sogar vernichtet werden sollte, heute wieder an seinem ursprünglichen Platz steht, ist dem Mansfelder Geschichts- und Heimatverein zu verdanken. Dieser regte die erneute Verlegung an. Seit dem 10. Juli 1998 kann die Büste wieder in der Oberen Parkstraße gefunden werden.

Welches Motiv zeigt das neue Rätselfoto?

Mit dem neuen Rätselfoto startet auch diese Woche wieder eine neue Raterunde. Wer das gesuchte Motiv erkennt und mehr dazu weiß, schreibt seine Antwort entweder in eine E-Mail an [email protected] oder auf eine Postkarte an die MZ-Lokalredaktion, Plan 7, in 06295 Lutherstadt Eisleben. Einsendeschluss ist am Donnerstag, 2. April.

›› Die Gewinner werden schriftlich informiert und namentlich veröffentlicht. Teilnahmebedingungen und Datenschutzhinweise siehe Impressum. (mz)

Gesucht war das Denkmal von Ernst Leuschner in Eisleben.
Gesucht war das Denkmal von Ernst Leuschner in Eisleben.
Jürgen Lukaschek