Plan für Musical über Martin Luther
Eisleben/MZ. - Die künstlerische Crew: Autoren, Komponist, Regisseur, Bühnenbildner, Maske, Kostümbetrachtung, Ton- und Lichttechnik und das Equipment Bühnen- und Veranstaltungstechnik waren angetreten, das Vorhaben dazulegen und für dessen Realisierung zu werben.
Vorgesehen ist im Sommer 2009 in der St. Andreas-Kirche - nicht bestätigter Vorschlag seitens des Gemeindekirchenrates und der Stadt - die Weltaufführung des "Luther-Musicals" mit mindestens 20 Spieltagen und 40 Vorstellungen zur Aufführung zu bringen. Man rechnet mit mehr als 16 000 Besuchern, das heißt, dass täglich 300 Gäste für Eisleben zu bewerben sind. Die Lutherstadt Eisleben wurde für dieses Vorhaben ausgesucht, weil der Geburts- und Sterbeort, die historischen Kirchen und die Tatsache, dass die Lutherstätten ein Teil des Weltkulturerbes sind, günstige inhaltlich-religiöse Bedingungen liefern.
Bürgermeisterin Jutta Fischer begrüßte das Vorhaben und sagte, dass Luthers Wurzeln in Eisleben liegen und demzufolge müssen auch "wichtige Impulse von unserer Stadt in die Welt gehen." Für Christian Philipsen, den Leiter der hiesigen Lutherstätten, ist Eisleben der prädestinierte Standort für ein Musical und er hofft deshalb sehr, dass das Projekt zustande kommt, welches die Stiftung denkend und handelnd begleiten wird.
Teamchef Jörg Jaguar Baumann und Regisseur Benjamin Sahler reizte das vielfältige Leben und Wirken Luthers, das alle menschlichen Eigenschaften wie Liebe, Heuchelei, Hass, Tod und Trauer, aber auch Komik und eine besondere Art von Humor beinhaltet.
Dies gebündelt an Lutherorte wie Worms, Leipzig sowie Märkte, Klöster, Kirchen und höfisches Leben, aber auch mit authentischen Personen der Lutherzeit zu verbinden, wird spannend und erlebnisreich sein. Personen der Zeitgeschichte wie Ehefrau Katharina von Bora, der Ablasshändler oder der Papst bieten genügend Themen für eine musikalische-literarische Lutherbiografie in unserer Gegenwart gesetzt.
Der Respekt vor Luther ist eine besondere Herausforderung auch an die Musik. Werner Noll, verantwortlicher Komponist, wird sich deshalb kammermusikartiger Musikfolgen bedienen, die der Würde und dem Ernst Luthers entsprechen.
Der Soloauftritt von Katharina von Bora mit einem wunderschönen Lied "Ohne dich, wie ein Licht in dunkler Nacht" ließ ahnen, welch historisch einfühlsame Melodien zu Gehör gebracht werden sollen. Die Bühne des Musicals wird in den Chorraum der Kirche gestellt, in die sowohl der Altar, der Taufstein und die Kanzel einbezogen werden.
Den optischen und akustischen effektivbreitenden Eindruck eines Musicals zu erzielen, verspricht die Licht- und Soundtechnik, die in den Händen von Tino Tiesler liegt. Was die Kostümausstattung anbetrifft, so gibt es die Überlegung, den reichhaltigen Kostümfundus der hiesigen Landesbühne mit zu nutzen.
Anfängliche Skepsis zu dem Vorhaben wich mehr und mehr innerer Zustimmung der Teilnehmer, wenn auch im Moment überhaupt nicht feststeht, woher die Produktionskosten und die für die Werbung notwendigen Mittel kommen. Sollte es zu dieser Aufführung kommen, rückt die Lutherstadt Eisleben wochenlang in den Blickpunkt der Öffentlichkeit.
Ein erster Schritt ist mit der Präsentation getan. Es besteht noch sehr viel Handlungs- und Klärungsbedarf mit den entsprechenden Partnern, vor allem den Kirchengemeinden.