Pilzsaison in der Region Pilzsaison in der Region: Finderglück im Wald bei Holzzelle

Eisleben - Gucken die Pilzliebhaber in diesem Herbst in die Röhre? Vieles spricht dafür. Doch es gibt auch Ausnahmen. So hat die 25-jährige Sabrina Imann bei einem Spaziergang mit ihrem Freund Patrick in einem Wald bei Holzzelle einen stattlichen Schirmpilz entdeckt. Ein Reiter, denen die beiden begegnet sind, hat ihnen verraten, wo sie diese Riesenexemplare finden könnten. Dort wurden sie in der Tat fündig. „Es war ein herrlichen Anblick“, schwärmt die junge Frau von ihrem Finderglück.
Den Pilz hat ihr Freund zubereitet Er ist gelernter Koch. Das Rezept ist allerdings einfach. Der Pilz wird wie Schnitzel paniert und dann kurz in der Pfanne gebraten. Auch Uwe Hoffmann läuft da das wasser im Mund zusammen. Doch ansonsten hat der Pilzsachverständige aus Hergisdorf bisher nicht viel zu tun. Nur wenige Pilzsammler sind bisher bei ihm aufgetaucht, um die Funde beurteilen zu lassen. „Sie brachten meistens Schirmpilze vorbei, die scheinen noch ganz gut zu kommen“, sagte der der MZ.
Die Funde stammen aus Hettstedt und Wimmelburg. Pech hatte dagegen ein Mann, der auf einer Obstplantage vermeintliche Champignons entdeckt hatte. Sie entpuppten sich bei näheren Hinsehen als giftige Variante des beliebten Speisepilzes. „Beide kann man leicht verwechseln“, warnt der Experte, der in diesem Jahr seine bisher größte Flaute erlebt. „So schlimm war es seit dem Jahr 2000 nicht, als ich als Pilzsachverständiger anfing“, bekennt Hoffmann. Auch bei seinen Kollegen sieht es nicht besser aus. In Thüringen und im Vogtland werden kaum Pilze gefunden.
Das weiß er auch von Gästen aus diesen Regionen, die in seiner Pension übernachten. Einzig in der Dübener Heide haben die Pilzsucher mehr Glück. „Vielleicht hat es dort mehr geregnet als bei uns“, vermutet Hoffmann. Er war am Wochenende selbst drei Stunden unterwegs, fand aber lediglich Schwefelporlinge. Dabei fing das Jahr gut an. Die Morcheln hätten im Frühjahr sehr gut gestanden und es gab staatliche Erträge, erinnert er sich. Doch dann kam der Sommer und die zu lange Trockenheit. Jetzt regnet es, aber es ist einfach zu kalt. (mz)