Spaziergang vor der Eröffnung Nußbreite in Eisleben ist nun keine Einbahnstraße mehr
Nach der grundhaften Sanierung ist die Eisleber Nußbreite wieder für den Verkehr freigegeben worden. Was alles gemacht wurde und wie viel das Bauvorhaben gekostet hat.

Eisleben/MZ - An diesen Anblick muss man sich erst noch gewöhnen: Autos fahren die Eisleber Nußbreite in Richtung Freistraßentor hinunter. Seit Freitagmittag ist das möglich, nachdem die grundhaft ausgebaute Straße wieder für den Verkehr freigegeben worden ist. Denn mit der Sanierung der Nußbreite ist die bisherige Einbahnstraßenregelung zwischen den Kreisverkehren Freistraßentor und Hohetor-/Nicolaistraße aufgehoben worden.
Einbahnstraßensystem nicht mehr zeitgemäß
Seit mehr als 60 Jahren sei die Nußbreite Teil des Einbahnstraßenrings in Eisleben gewesen, sagte Bürgermeister Carsten Staub (parteilos) bei der feierlichen Übergabe. Das Einbahnstraßensystem sei aber längst nicht mehr zeitgemäß.
Über dessen Abschaffung sei bereits in den 2000er Jahren diskutiert worden, so der Bürgermeister. Nach der Freistraße zwischen Klosterplatz und Freistraßentor ist die Nußbreite nun der zweite Abschnitt, in dem der Zweirichtungsverkehr eingeführt wird. „Für die Lutherstadt Eisleben ist das ein wichtiger Schritt“, so Staub.
Die Nußbreite werde die Attraktivität des Stadtquartiers steigern und erheblich zur Verkehrsentlastung beitragen. Ziel sei eine Verbesserung des Verkehrsflusses und damit der Lebensqualität der Menschen sowie des Stadtbildes. Laut dem Bürgermeister ist als Nächstes geplant, in der unteren Bahnhofstraße und im Breiten Weg nach der Sanierung die Einbahnstraßenregelung aufzuheben.
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Weitere Parkplätze geplant
Die rund 480 Meter lange Nußbreite, die zu den Hauptverkehrsachsen in Eisleben gehört, ist in einer Bauherrengemeinschaft der Stadt, des Abwasserzweckverbandes „Eisleben-Süßer See“ und der Stadtwerke Lutherstadt Eisleben ausgebaut worden. Die Fahrbahn und die Gehwege wurden neu gebaut, neue Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie Glasfaserkabel für Internet verlegt und die Straßenbeleuchtung erneuert.
19 Pkw-Stellplätze wurden geschaffen. Wie Staub der MZ sagte, könnten noch weitere Parkflächen dazukommen. Die Stadt versuche, dafür Grundstücke zu erwerben. Zur Begrünung sind 1.050 Sträucher und 14 Hainbuchen angepflanzt worden.
Ausführende Firmen waren die Kutter HTS GmbH Helbra und die Umweltschutz- und Tiefbaugesellschaft mbH (UT) Sangerhausen. Für Planung und Bauüberwachung zeichnete die Ingenieurbüro für Wasser und Boden (IWB) GmbH – Ingenieurgruppe Mann aus Leipzig verantwortlich.
Vor der Wiese fertiggestellt
Neben den Baufirmen und Planern sowie den beteiligten Behörden und dem Stadtrat dankte der Bürgermeister auch den Anwohnern für ihr Verständnis für die Einschränkungen. Der Bau hatte im Juni vergangenen Jahres begonnen. Trotz sechswöchigen Verzugs sei es gelungen, die Nußbreite rechtzeitig vor dem Wiesenmarkt fertigzustellen, wie es geplant gewesen sei, so Staub.
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Insgesamt habe die Baumaßnahme circa 2,5 Millionen Euro gekostet. Der Anteil der Stadt beträgt rund 1,3 Millionen Euro. Davon werden rund 870.000 Euro aus dem Förderprogramm „Stadtumbau Ost – Lebendige Zentren“ bereitgestellt. Insgesamt werde das Bauprojekt laut Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales Sachsen-Anhalt, mit rund 1,1 Millionen Euro gefördert.
Wie Haller sagte, seien allein in den letzten drei Jahren 7,4 Millionen Euro Städtebaufördermittel in die Lutherstadt geflossen. „Eisleben hat ein kluges Stadtentwicklungskonzept, das beispielhaft im Land ist“, so der Staatssekretär zur MZ.