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Noch 18 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag  Noch 18 Tage bis zum Sachsen-Anhalt-Tag : Festumzug ohne Pferde?

Von Fabian Wagener 29.05.2017, 12:02
Die Pferdeschutz-Initiative 2015 hat die Stadt Eisleben aufgefordert, den Einsatz von Pferden im Festumzug beim Sachsen-Anhalt-Tag zu verbieten.
Die Pferdeschutz-Initiative 2015 hat die Stadt Eisleben aufgefordert, den Einsatz von Pferden im Festumzug beim Sachsen-Anhalt-Tag zu verbieten. Archiv/M. Schumann

Eisleben - Keine Pferde im Festumzug beim Sachsen-Anhalt-Tag in Eisleben? Geht es nach einer Initiative aus dem nordrhein-westfälischen Hennef, dann sollte das so sein. Wie die Pferdeschutz-Initiative 2015 gegenüber der MZ mitteilt, hat sie die Stadt Eisleben dazu aufgefordert, den Einsatz von Pferden im Festumzug am 18. Juni dieses Jahres „aus Tierschutzgründen und Sicherheitsgründen zu verbieten“. Außerdem appelliere man an die Veranstalter und Teilnehmer, auf den Einsatz von Pferden zu verzichten. An dem Umzug zum Landesfest sollen laut Planung 21 Pferde teilnehmen, unter anderem auch um Kutschen zu ziehen.

Initiative warnt vor Unfällen mit Pferden und vor Gefahren für die Tiere, Reiter und Besucher

„Pferde können beim geringsten Anlass erschrecken, steigen, scheuen, austreten, in Panik geraten, durchdrehen und unkontrolliert davonstürmen“, sagt Brigitte Kübbeler, Sprecherin der nach eigenen Angaben bundesweit tätigen Initiative. „Dadurch gefährden sie sich, ihren Reiter und andere. Ihr Einsatz ist unverantwortlich. Selbst gute und erfahrene Reiter oder Kutscher können in brenzligen Situationen Unfälle nicht verhindern.“

Ganz ähnlich formuliert es Dieter Kübbeler von der Pferdeschutz-Initiative im Gespräch mit der MZ: „Es ist gefährlich, wenn Pferde an Umzügen teilnehmen.“ Regelmäßig gebe es Unfälle mit den Tieren bei solchen Veranstaltungen. Er spreche sich auch „im Interesse der Zuschauer“ gegen den Einsatz von Pferden aus. „Pferde sind Fluchttiere“, so die Initiative weiter. Ein Festumzug sei für sie „purer Stress“.

Und wie sieht man das bei der Stadt Eisleben? Wie reagiert man da auf die Forderungen der Initiative? Ziemlich gelassen, kann man sagen. Sie habe keine Befürchtungen, was den Einsatz von Pferden bei dem Umzug anbelange, sagt Kulturamtsleiterin Ute Klopfleisch gegenüber der MZ. Es gebe ein ausgereiftes Sicherheitskonzept, nach dem immer zwei Helfer pro Pferd bei dem Umzug mitgehen müssen. Diese hielten das Halfter und könnten jederzeit eingreifen. Außerdem seien die Pferde festumzugserprobt, so Klopfleisch.

Stadt hat Sicherheitsvorkehrungen für den Einsatz von Pferden beim Festumzug getroffen

Wie Stadtsprecher Maik Knothe sagt, würden noch weitere Sicherheitsvorkehrungen getroffen. So laufen die Tiere in einem gewissen Abstand zu Musikkapellen. Überdies arbeite man mit Pferden, die öfters an Umzügen teilnehmen. Pferde, so Knothe, gehörten zu Festumzügen dazu, wolle man die Tradition pflegen und mittelalterliche Szenen darstellen. Er mache sich da keine Sorgen.

Ganz ähnlich sieht das auch Eileen Kiesewetter, die eine Reiterstaffel bei dem Umzug organisiert und dort selbst reitet. Tierschutz und Sicherheit stünden an erster Stelle, sagt sie. Man würde nie mit einem Pferd an einem Umzug teilnehmen, das dafür charakterlich und psychisch nicht geeignet sei. „Die Besitzer kennen ihre Tiere und können sie einschätzen.“ Man bereite die Tiere auf die Teilnahme vor, so Kiesewetter, die selbst drei Pferde besitzt. Außerdem seien entlang der Umzugsstrecke Wasserposten aufgebaut, an denen die Tiere trinken könnten. Die Stellungnahme der Pferdeschutz-Initiative halte sie für überzogen. (mz)