Neuer Chefarzt ist Spezialist für Schmerzbehandlung

HETTSTEDT/MZ. - der Abteilung Anästhesie / Intensivmedizin: Dr. René Pfeiffer, seit September im Amt, hat eine einjährige Weiterbildung in Spezieller Schmerztherapie absolviert.

"Gerade die Schmerztherapie nach Operationen ist ein großes Thema", sagte Pfeiffer. Viele Patienten würden nach einer OP an Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen leiden. In vielen Krankenhäusern kümmerten sich Ärzte und Pflegepersonal allerdings noch zu wenig um solche Beschwerden. "Die Patienten werden oft gar nicht danach gefragt", so der 41-jährige Mediziner. Dies führe natürlich zu großer Unzufriedenheit.

"Unsere Patienten messen drei Mal täglich ihren Schmerz mit einem so genannten Schmerzlineal", sagte Pfeiffer. Auf dieser Grundlage wird ein Behandlungskonzept erstellt. Dabei geht es nicht nur um die Gabe von Medikamenten; bei der regionalen Schmerztherapie zum Beispiel wird mit Stromimpulsen und Schmerzkathetern gearbeitet. Eine Mitarbeiterin, die zur Schmerzkrankenschwester ausgebildet wird, wird sich vor allem um die frisch Operierten kümmern.

Um chronische Schmerzen zu behandeln, soll die Zusammenarbeit mit anderen ärztlichen und therapeutischen Fachrichtungen verstärkt werden. Neben körperlichen Erkrankungen spiele die Psyche dabei eine wichtige Rolle. "In Hettstedt sind wir ja in der glücklichen Lage, Psychiatrie und Psychotherapie vor Ort zu haben", so Pfeiffer. In vielen kleineren und mittleren Kliniken fehle dieser Bereich.

Laut Geschäftsführer Steudel wird die Hettstedter Klinik künftig jährliche Schmerztage veranstalten. Außerdem soll ein Bereich für Palliativmedizin (Therapie unheilbarer, weit fortgeschrittener Erkrankungen) etabliert werden.

Der neue Chefarzt hat nach seinem Medizinstudium in Jena und Nordhausen sowie zuletzt als Oberarzt an der Helios-Klinik Bleicherode gearbeitet. Seine Frau ist Krankenschwester, die beiden haben drei Töchter. Die Familie wohnt in Ilfeld im Südharz.