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Neue Gleise an Kupferkammerhütte

Von HANS-JOACHIM PADUCH 06.03.2009, 16:31

BENNDORF/MZ. - Zwar sei derzeit dort ein Umsetzen der Lokomotiven bereits möglich. Das ist erforderlich, weil die Bergwerksbahn nur gezogen und nicht geschoben werden darf. Also müsse sich die Lokomotive immer am Anfang des Zuges befinden, also umgesetzt werden, so Fischer.

Aber im Zuge der Baumaßnahmen zur Sanierung der Anschlussbahn fällt die bisherige Möglichkeit weg und soll im Zuge einer so genannten Ausgleichsmaßnahme wieder hergestellt werden. "Sicher bedeutet das für unsere derzeit 83 Vereinsmitglieder wieder jede Menge freiwilliger Arbeitseinsätze", sagte Fischer. Aber das Gleis der Anschlussbahn sei für MKM ungemein wichtig. Zugleich könne der Bahnbetrieb über das große Viadukt eingestellt werden.

"Für uns heißt das, wir brauchen zwei neue parallele Gleise mit zwei Weichen, die lang genug für unsere Züge sind und das Umsetzen der Lok ermöglichen. Gleichzeitig soll der Lokschuppen der ehemaligen Bleihütte wieder für die Museumsbahn nutzbar gemacht werden. Die Malowa ist derzeit so mit Aufträgen voll gepackt, dass wir dort keine Lok mehr einstellen können", begründete Fischer. "Das wird der älteste noch in Betrieb befindliche Lokschuppen einer Schmalspurbahn in Deutschland. Denn er wurde im Jahres 1880 gebaut."

Für den Verein ist es sehr wichtig, dass die Loks vor allem im Winter unter ein Dach kommen, damit bei Frost nicht auch sämtliche kleinen Leitungen entwässert werden müssen. Außerdem steht den Lokführern und Heizern dort eine Wartungsgrube zur Verfügung, um die notwendigen laufenden Kontrollarbeiten, wie Bremsen nachstellen oder den festen Sitz aller Schrauben kontrollieren, problemlos erledigt werden können.

Auch das ehemalige Bahnhofsgebäude, das in den Zeiten des Mansfeld Kombinates als Sozialgebäude genutzt wurde, soll erhalten werden. Dach und Entwässerung bezeichnete Fischer als die wichtigsten Aufgaben für dieses Jahr. Dazu seien Fördermittel beantragt, erklärte er.

Als großes Ziel nannte er, dass der Lokschuppen ab November dieses Jahres genutzt werden könne. "Das ist ein heißes Kampfprogramm", meinte er, "und wir würden uns über jedwede Unterstützung von uns bekannte Gleisbaufirmen freuen."

Neben diesen, für die Allgemeinheit weitgehend "hinter den Kulissen" ablaufenden Arbeiten haben die Vereinsmitglieder natürlich wieder jede Menge Veranstaltungen für die Fans der Dampfeisenbahn vorbereitet. Höhepunkt soll laut Fischer das Mansfelder Eisenbahnfest werden. "Von dem Namen Dampfspektakel sind wir abgekommen, da der Ausdruck Spektakel doch nicht so ganz zu unserem Vorhaben passt", meinte er. Das Eisenbahnfest soll am 23. und 24. Mai stattfinden und familienfreundlich gestaltet werden.

Vorgesehen ist unter anderem der Einsatz der einst so bekannten "Ferkeltaxe" auf der Strecke der Wipperliese zwischen Klostermansfeld und Mansfeld mit sechs Fahrten pro Tag. Ein Normalspurzug soll vier mal am Tag zwischen dem Bahnhof Klostermansfeld und Hettstedt pendeln, gezogen von einer Dampflok der Baureihe 50. Als Wagen werden die alten so genannten Donnerbüchsen angehängt. "Dabei gibt es auch jede Menge Zugbegegnungen als Highlights speziell für die Fotofans", so Fischer.

Für Freude der kleinen Bahnen ist eine Modellbahnausstellung vorgesehen, es wird Blasmusik geben, eine Hüpfburg soll da sein und jede Menge Händler. Natürlich seien auch der Bahnhof und der restaurierte Wartesaal, der auch bewirtschaftet werde, geöffnet.