Nach Unwetter in Helfta Nach Unwetter in Helfta: Oberbürgermeisterin Fischer kämpft weiter für Auffangbecken

Eisleben - Das ist gerade noch mal gut gegangen: Als bei einem unwetterartigen Regenschauer Straßen und Gräben im Eisleber Ortsteil Helfta am Mittwochabend überschwemmt wurden, geriet ein Kind in eine Notsituation. Nach MZ-Informationen bemerkten Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr beim Eintreffen an einem mit Schlamm und Wasser vollgelaufenen Graben am Kloster, dass dort ein Kind pitschnass herauskrabbelte.
Es war offenbar in den Graben gerutscht. Die Feuerwehr übergab es den Eltern. Nachdem das Wasser aus dem Graben abgelaufen war, fanden die Einsatzkräfte darin das Fahrrad des Kindes.
„Das ist ein Alarmzeichen“
„Das ist ein Alarmzeichen“, sagt Eislebens Oberbürgermeisterin Jutta Fischer (SPD) der MZ zu dem Vorfall. Dass in Sachen Hochwasser- und Schlammschutz im Eisleber Ortsteil Helfta Handlungsnotwendigkeit besteht, hatte sie jüngst bei einem Treffen mit Vertretern des Landesverwaltungsamtes eindringlich erläutert und gesagt: „Wenn es wieder Starkregen gibt, dann ist in Helfta wieder Land unter.“ Und am Mittwochabend trat genau das ein.
Die Leitstelle alarmierte nach Eingang des Notrufs die Freiwillige Feuerwehr Helfta. Drei Stunden lang waren 32 Einsatzkräfte und ein Team des städtischen Betriebshofes im Einsatz, um Straßen zu reinigen und verstopfte Durchläufe frei zu machen. Auch Anwohner kehrten und schippten in den Straßen.
Besonders betroffen war die Luisenstraße, durch die sich braune Schlammbrühe wälzte - wie schon Anfang Juni dieses Jahres nach einem Wolkenbruch. Damals wurde auch das Dach des Hellweg-Baumarktes erheblich zerstört.
„Ich gebe nicht auf, um finanzielle Unterstützung von der Landesregierung zum Bau des Schlammbeckens zu erhalten“, schreibt die Oberbürgermeisterin, die sich am Mittwochabend ein Bild in Helfta machte, auf ihrer Facebookseite. Doch muss die Eisleber Stadtverwaltung wohl einen anderen Weg einschlagen, weil es Fördermittel aus dem Hochwasserschutzprogramm des Landes wohl nicht geben wird.
Bürgermeisterin will weiter kämpfen
Wie Fischer am Donnerstag der MZ sagte, habe das Landesverwaltungsamt sie mündlich darüber informiert, dass man die Stadt für den Bau eines Schlammauffangbeckens in Helfta mit Fördermitteln aus dem Programm nicht unterstützen könne. „Ich werde aber weiter kämpfen“, so Fischer. Sie habe nach den Vorkommnissen am Mittwochabend Kontakt mit dem Umweltministerium aufgenommen. Für kommende Woche sei ihr ein Gespräch im Landesamt für Altlastenfreistellung eingeräumt worden, so die Oberbürgermeisterin.
Mit dem Stadtwehrleiter und dem Leiter des Fachbereichs für Kommunalentwicklung und Bau der Stadtverwaltung nehme sie den Termin wahr. Nach ihren Angaben könnte es darauf hinauslaufen, dass die Stadt einen Antrag auf Fördermittel aus einem Erosionsprogramm stellt. Wenn das klappen würde, so Jutta Fischer, „dann müssten wir noch die Hürde der Kommunalaufsicht für den Eigenanteil nehmen.“
Bei dem Erosionsprogramm werden 65 Prozent gefördert, beim Hochwasserschutz 80 Prozent. „Wir müssen für die Sicherheit der Leute hier Sorge tragen“, so die Oberbürgermeisterin. (mz)

