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Nach Pleite die eigene Firma gegründet

Von Katja Müller 09.03.2007, 16:46

Augsdorf/MZ - Sein ganzes Berufsleben lang ist Georg Müller Dachdecker. "Und das mit Leib und Seele", wie er sagt, Spaß und Freude habe er immer an seinem Handwerk gefunden. Jahrelang war er zunächst als Angestellter für verschiedene Firmen tätig gewesen. Sein letzter Chef war dann irgendwann am Lohntag verschwunden, wie er heute mit einem Schmunzeln erzählen kann. "Eine Woche später habe ich mich mit 14 Mitarbeitern selbständig gemacht."

Damals hatte er schon einiges hinter sich. Und auch Ehefrau Bettina, die ihren Mann insgesamt dreimal nach einem Absturz vom Dach im Krankenhaus besuchen musste. "Die ersten Jahre habe ich wirklich was durch mit ihm", erinnert sie sich. Für den Dachdeckermeister waren die Unfälle nie ein Grund, seinen Beruf an den Nagel zu hängen. "Es waren meine eigenen Fehler, ich wusste immer, woran es gelegen hatte und bin wieder nach oben", erzählt der Vater dreier Töchter und stolzer Opa eines vierjährigen Enkelsohns.

Inzwischen erledigen seine Angestellten die meisten Arbeiten in luftiger Höhe. "Die Jungs arbeiten ordentlich, deswegen ist die Firma erfolgreich", sagt Georg Müller. Insgesamt zwölf Mitarbeiter sind derzeit in seiner Firma beschäftigt, für die Wintersaison eigentlich mehr als ursprünglich eingeplant. "Das ist durch die Sturmschäden bedingt", erklärt der Dachdeckermeister, der je nach Saison und Auftragslage bis zu 24 Mitarbeiter einstellen kann. In dringenden Fällen ist er aber auch selbst zur Stelle. Noch am Morgen des Tages seines Firmenjubiläums war er einer älteren Dame im Dorf buchstäblich aufs Dach gestiegen, weil es dort kräftig rein geregnet hatte.

Die nächste Dekade will Georg Müller mindestens noch als Inhaber seiner Dachdeckerfirma absolvieren. Dann wird sein Enkel Björn 14 Jahre alt und kann sich entscheiden, ob er in die Fußstapfen seines Großvaters treten will. Es gäbe wohl inzwischen auch schon etliche Dachdeckerinnen. Bei seinen drei Töchtern habe es sich aber einfach anders ergeben, sagt er.