MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto: Gesucht war das Adler-Kali-Werk in Röblingen

Röblingen - Die Rätselnuss aus der letzten Woche war nicht leicht zu knacken. Nur auf wenigen Zuschriften stand das Lösungswort: Adler-Kali-Werk.
„Bis 1961 habe ich selbst auf dem Adler-Kali gewohnt. Als Kind hatten wir hier viele geheimnisvolle Spielplätze“, teilt uns Gerhard Meyer aus Röblingen mit. Er wurde als Gewinner ermittelt und darf sich über 30 Euro freuen.
Meyer verwies darauf, dass sich auf dem Fabrikgelände am Salzanger in Röblingen früher das Adelberg- und vorher das Roloffsche Bauerngrundstück befand. Nach seinen Angaben wurde die „Adler-Kali-Werke AG Oberröblingen am See“ im Juni 1905 gegründet. Ein Jahr später wurde mit dem Abteufen des Schachtes begonnen. „Im August 1908 erreichte man das Steinsalzlager und im Dezember das Kalilager.“ Das geförderte Kalisalz - soweit es nicht für den Versand bestimmt war - wurde im Wanslebener Werk verarbeitet.
Betrieb wurde im Spätsommer 1922 endgültig eingestellt
„Ab 1911 war die große Fabrikanlage vor Ort betriebsbereit und es wurden täglich bis zu 10.000 Doppelzentner verarbeitet. Während des Ersten Weltkrieges mussten hier auch 50 bis 60 Gefangene arbeiten“, so Meyer. Durch Wassereinbrüche in einer Teufe von 542 Metern und einen Wasserzufluss von 4.500 Liter pro Minute sei im Spätsommer 1922 der Betrieb endgültig eingestellt worden.
Im April 1927 wurde der Schacht mit einer Betondecke abgeschlossen. „Das ehemalige Verwaltungsgebäude ist heute ein schön saniertes Wohnhaus.“ Meyer erinnert auch daran, dass es zu dem Kalischacht noch einen sogenannten Bruderschacht in der Schraplauer Straße in Röblingen gab. Auch dieser etwa 600 Meter tief abgeteufte Schacht verfiel mit dem Abbruch. Meyer: „Auf einem Teil dieses Geländes wurde in den letzten Jahren eine Photovoltaikanlage gebaut.“
Angelo Mende wusste, dass im Adler-Kali-Werk Kalisalze im Tiefbau bis 800 Meter abgebaut wurden. Seinen weiteren Informationen zufolge errichtete die Adler Kaliwerke AG neben dem Schacht „Adler“ nach Geländeaufkauf das Kaliwerk, in dem zeitweilig über 1 500 Angestellte tätig waren. „Nach 1920 sollte im Gebiet der Alten Siedlung in Röblingen ein zweiter Schacht (Oberröblingen) als Flucht- und Wetterschacht geteuft werden. Bei 400 Meter stieß man auf eine mächtige Wasserader, die nicht abgedichtet werden konnte.“
Leser Angelo Mende: „Als Folge der Weltwirtschaftskrise trat 1921 eine Verordnung über die Einstellung von Kaliwerken in Kraft.“
Daraufhin sei die Teufe eingestellt worden. Mende: „Die Produktion an diesem bereits fertiggestellten Standort lief nie an. Als Folge der Weltwirtschaftskrise trat 1921 eine Verordnung über die Einstellung von Kaliwerken in Kraft. Da die Aktiengesellschaft weitere Kaliwerke besaß und die Röblinger Anlagen sich zu einem Verlustgeschäft entwickelten, wurde das Werk stillgelegt.“ Allein der Name des Röblinger Ortsteiles „Adler Kali“ erinnert ihm zufolge heutzutage an diese Zeit.
Kathrin Höxter aus dem Seegebiet gehörte auch zu jenen, die die richtige Antwort wussten. „Bei dem gesuchten Rätselfoto handelt es sich um die Adler-Kaliwerke in Röblingen am See“, schrieb sie. Leider könne sie zum Objekt keine Informationen geben, „da dies vor meiner Zeit war“, bedauerte sie.
Gewinner Gerhard Meyer wird gebeten, sich bei der Lokalredaktion in Eisleben, Te. 03475/61 46 10 zu melden.
Das ist das neue Rätselfoto
Archiv/Otto Spieler
In dieser Woche geht es um dieses Motiv. Wer weiß dazu etwas?
Alle Rätselfreunde haben nun wieder eine neue Chance. Welches Motiv haben wir diesmal ausgewählt? Was befindet sich auf dem Bild, welches Gebäude ist zu erkennen? Wir sind gespannt auf die Antworten. Persönliche Erlebnisse oder Ausflüge in die Geschichte sind wie immer auch dieses Mal willkommen. (mz)
Schicken Sie Ihre Antwort bis zum Freitag, 15. September, an die MZ-Lokalredaktion in der Lutherstadt Eisleben. Es winken wieder 30 Euro als Preis.
Die Lösungsvorschläge einfach per Post an MZ-Redaktion Eisleben, Plan 7 in 06295 Eisleben, oder per E-Mail an [email protected]
