MZ-Rätselfoto MZ-Rätselfoto : Ehemaliges Lokal "Zur Wartburg" war gesucht

Eisleben - Das Rätselfoto der vergangenen Woche war offenbar keine allzu harte Nuss. Die Redaktion erreichten zahlreiche Briefe, Postkarten und E-Mails mit der richtigen Lösung. Viele Leser haben gewusst, dass es sich bei dem gesuchten Objekt um das ehemalige Lokal „Zur Wartburg“ in der Albrechtstraße in Eisleben handelt.
Helga Meyer aus der Lutherstadt weiß einiges zum Gebäude, das von 1903 bis 1905 erbaut wurde, zu berichten: „30 Meter breit war die Front des Hotels, im Garten haben große sonnige Kolonnaden und eine Freifläche die Gäste eingeladen, zu verweilen. Für Freunde des Kegelsports waren auch zwei Platzbahnen und eine überdachte Langbahn angelegt worden.“ Dass sich vor den Aufgangstreppen zum Gebäude früher eine Haltestelle der Elektrische Kleinbahn befunden habe, darauf macht Frank Schlanstedt aus Hettstedt aufmerksam.
August Schade baute das Haus in Eisleben
Über den Bauherrn des Objektes können viele Leser etwas berichten. „Bauherr war August Schade, der selbst in der Albrechtstraße 5 wohnte“, schreibt Beate Kulpe. Die Albrechtstraße sei nach dem Grafen Albrecht IV. von Mansfeld, der ein Freund Luthers und Anhänger der Reformation war, benannt, fügt sie an.
Ernst-Peter Schelm aus Halle weiß zu berichten: „Die gesamte Straße wurde innerhalb von 20 Jahren vom Zimmermann und Bauunternehmer August Schade mit seinen Mitarbeitern erbaut.“
Ungewöhnlicher Name „Zur Wartburg“ hat eine besondere Geschichte
Und wie kam das Lokal „Wartburg“ zu seinem Namen? Viele Leser schreiben, dass sich eine Geschichte dahinter versteckt. „Weil er (August Schade, Anm. d. Red.) so lange auf die Genehmigung zum Betreiben der Gaststätte warten musste, soll er den Namen ,Wartburg’ gewählt haben“, so Susanne Stutz.
Ein ganzes Jahr habe es gedauert, schreibt Leser Helmut Fritsche. Solange habe der riesige Bau leer gestanden, heißt es in der Zuschrift von Ernst-Peter Schelm. Helga Meyer schreibt, dass August Schades Bruder Friedrich Schade schließlich die Schankerlaubnis erhalten habe. „Zu Himmelfahrt 1906 wurde das Restaurant ,Wartburg’ eröffnet“, so die Eisleberin, die auf eine große Anzeige im Eisleber Tageblatt verweist, in der Friedrich Schade für das Lokal und dessen „Neu-Eröffnung“ geworben habe. Gleichzeitig soll der Hotelbetrieb aufgenommen worden sein.
„Das Gebäude wurde anfangs als Hotel genutzt und zu DDR-Zeiten als Wohnhaus umgebaut“, schreibt Max Rejek, der in seiner Zuschrift angibt, Nachfahre August Schades zu sein. „Alle Häuser der Albrechtstraße waren damals im Besitz der Familie Schade. Heute gehören sieben Häuser den Nachfahren“, fügt er an. Das ehemalige Lokal „Zur Wartburg“ gehöre nicht dazu. Wie Frank Schlanstedt schreibt, habe die Inhaberin eines Pflegedienstes vor einigen Jahren das Areal gekauft und das Gebäude umgebaut. „Während des Umbaus wurden die Kolonnaden, die auf der Postkarte zu sehen sind, und die Treppe zur Kleinbahn wieder freigelegt“, erklärt er weiter.
Neues Rätselfoto muss gelöst werden
Frank Schlanstedt ist in dieser Woche der glückliche Gewinner. Er wird gebeten, sich in der Lokalredaktion, Telefon 03475/61 46 10, zu melden.
Auch in dieser Woche gibt es wieder die Chance, 30 Euro zu gewinnen. Schicken Sie uns die Lösung bitte bis zum 26. April. Dann schreiben Sie uns die Antwort und interessante Fakten per Mail an [email protected] oder per Post an MZ Lokalredaktion, Plan 7 in 06295 Lutherstadt Eisleben. Viel Glück. (mz)