MZ-Aktion MZ-Aktion: Britt Meinhardt spendiert seit zwölf Jahren den Blumenstrauß der Woche

Eisleben - Mit dem Umzug ihres Geschäfts in die Eisleber Freistraße 19 schließt sich für Britt Meinhardt der Kreis. Denn in dem Laden verkaufte einst ihre Mutter Renate als Angestellte der Gärtnerischen Produktionsgenossenschaft Blumen. „Da war ich als Kind auch immer mal da und habe geholfen.“
Machen wollte die heute 46-Jährige, sie spendiert 52 Mal im Jahr den MZ-Blumenstrauß der Woche, dennoch etwas ganz anderes. 1988 heißt die Eisleber Freistraße noch Wilhelm-Pieck-Straße und in der DDR hatte gerade ein Hype um die Mikroelektronik eingesetzt. „Ich habe drei Jahre in Erfurt den dazu passenden Beruf gelernt. Mit Abitur“, erzählt Meinhardt, die aus Blankenheim stammt.
Britt Meinhardt startete beruflich im Jahr 1999 mit einem eigenen Laden durch
Klassenbeste sei sie gewesen an der dortigen Polytechnischen Oberschule. „Aber ich war keine Streberin. Gelernt habe ich ungern.“ Gefragt waren sie und ihre Mitschüler aus der Erfurter Berufsschule 1991, die DDR hatte aufgehört zu existieren, nicht wirklich. Was also jetzt machen?
„Meine Mutter hatte sich in Blankenheim mit einem Blumengeschäft selbstständig gemacht und ich habe gewissermaßen bei ihr gleich mit meiner praktischen Ausbildung begonnen.“ Doch irgendwann kam die Zeit des Abnabelns und Britt Meinhardt eröffnete ihren eigenen Laden, bevor sie im Februar 1999 in Eisleben neu durchstartete.
Den Stil ihres Geschäfts beschreibt sie als eine Mischung aus modern und rustikal. „Jedes Geschäft hat ja seinen eigenen Stil und jeder Strauß trägt eine andere Handschrift“ sagt sie. Wie auch der Blumenstrauß der Woche („Kein Rosa oder Pink bei Männern“), den Britt Meinhardt seit nunmehr zwölf Jahren spendiert.
„Ich war mal im Theater. Da wurde die Arbeit von ehrenamtlich Tätigen gewürdigt. So was mache ich ja mit der Mitteldeutschen Zeitung gemeinsam auch.“ Zehn Minuten dauere es ungefähr, einen Blumenstrauß zu binden.
Britt Meinhardt betreibt auch ein Geschäft in Hettstedt - zehn Minuten benötigt sie, um einen Blumenstrauß zu binden
„Ein Brautstrauß oder besondere Wünsche erfordern natürlich mehr Zeit und Material“, sagt die Eisleberin, die auch noch ein Geschäft in Hettstedt betreibt und deren Lieblingsblume die Amaryllis ist. „Das habe ich jetzt erst wieder zu Weihnachten so genossen. Diese herrlichen Blüten“, schwärmt sie.
Freilich werden in gut einem Monat, zum Tag der Verliebten, ganz klassisch Rosen verschenkt. Übertroffen in der Gunst der Käufer wird der Valentinstag indes noch vom Muttertag. „Eine Mutter hat ja fast jeder, eine Liebste oder Liebsten aber nicht“, sagt Meinhardt. Wobei es den klassischen Muttertagsstrauß nach ihren Worten nicht gibt. Was sie macht, wenn sie nicht im Laden steht, das erklärt sie in ein paar Sätzen.
„Ich buddele gerne im Garten und ziehe Gemüse, fahre Fahrrad, verreise gern, fotografiere oder gehe auch mal ins Theater. Leider habe ich für das meiste davon viel zu wenig Zeit.“ Und das habe nicht nur mit dem Umzug des Geschäfts zu tun, sondern mit den täglich zu lösenden Aufgaben. Denn Blumen sind immer gefragt. Und außerdem muss Woche für Woche der Strauß für die Mitteldeutsche Zeitung gebunden werden. Mittlerweile sind über die Jahre mehr als 600 zusammengekommen. (mz)