Landtagswahl in Sachsen-Anhalt MSH wieder in CDU-Hand: René Barthel holt sich die meisten Erststimmen

Eisleben/Hettstedt - Die Landtagswahl war ein Triumph für die CDU, der auch in Mansfeld-Südharz nicht Halt machte: Die Christdemokraten haben im Mansfelder Land das Direktmandat zurückerobert und zudem die meisten Zweitstimmen geholt. Nach dem vorläufigen Endergebnis kam René Barthel (CDU) am Sonntag auf 32,3 Prozent der Stimmen, Reiner Kretschmann (AfD) erhielt 28,6 Prozent.
CDU-Kandidat René Barthel überglücklich über seien Wahlsieg
CDU-Mann Barthel zeigte sich nach dem Erfolg überglücklich. „Ich bin überwältigt und demütig vor dem Votum der Wähler“, sagte der Eisleber gegenüber der MZ. Er habe nicht erwartet, dass das Ergebnis am Ende doch recht klar zu seinen Gunsten ausfällt - zwischendurch hatte während der Auszählung auch Kretschmann vorne gelegen. Barthel erklärte, er freue sich besonders, dass der Wahlkreis 30 nach dem AfD-Erfolg im Jahr 2016 sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweitstimmen wieder in CDU-Hand ist. „Mir fehlen fast die Worte“, sagte der 38-Jährige.
Der Grund für den klaren Erfolg sei dabei freilich auch im Spitzenkandidaten Reiner Haseloff zu suchen. „Der Ministerpräsident hatte eine große Strahlkraft auf die Bürger“, so Barthel. Den Wahlabend habe er in kleiner Runde gemeinsam mit Eisleber Stadtratskollegen verbracht. Auch ein Kaltgetränk habe er sich nach dem Feststehen des Ergebnisses am Sonntag genehmigt, gab Barthel zu.

Reiner Kretschmann (AfD): „Ich hätte mich gern für die Leute in der Region im Landtag eingesetzt“
Der Zweitplatzierte im Rennen um das Direktmandat im Mansfelder Land, Reiner Kretschmann (AfD), gestand auf MZ-Nachfrage seine Niederlage ein. „Ich hätte mich gern für die Leute in der Region im Landtag eingesetzt“, sagte Kretschmann. „Aber die Wähler haben entschieden, ich akzeptiere das Ergebnis so wie es ist.“ Möglicher Grund dafür, dass die AfD das Nachsehen hatte, könne sein, dass Corona im Wahlkampf das dominierende Thema war und viele Leute verängstigt hat. Dies habe das Ergebnis womöglich beeinflusst, so Kretschmann. Er werde sich jedenfalls weiter im Stadtrat und im Kreistag von Sangerhausen kommunalpolitisch engagieren. Er habe durch die Wahl nichts zu verlieren gehabt und sei mit seiner Firma in Hettstedt gut aufgestellt, sagte der 54-Jährige.
Auch bei den Zweitstimmen lag die CDU im Mansfelder Land am Sonntag deutlich vorn. Sie kam auf 36,7 Prozent, die AfD auf 26,5 Prozent. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatte die AfD mit Jens Diederichs sowohl das Direktmandat als auch die meisten Zweitstimmen im Wahlkreis 30 erhalten.
Matthias Redlich (CDU) siegt in Wahlkreis 31
Nun triumphierten die Christdemokraten in Mansfeld-Südharz - und das auch im Sangerhäuser Wahlkreis 31, zu dem auch die Stadt Mansfeld gehört. Hier holte Matthias Redlich (CDU) mit einem Erststimmenergebnis von 35 Prozent das Direktmandat. Andreas Gehlmann (AfD), der 2016 die meisten Stimmen für sich verbuchen konnte, kam am Sonntag auf 26,9 Prozent. „Ich bin sehr zufrieden“, sagte CDU-Mann Redlich der MZ. Er freue sich, dass viele sich für eine demokratische Alternative entschieden hätten, sagte er.
Er sei demütig und sich einer großen Verantwortung bewusst. Für Redlich ist es der erste Einzug in den Landtag. „Ehrlicherweise habe ich es nicht so deutlich erwartet“, sagte er. „Ich denke, die klare Abgrenzung zu AfD und Linken haben eine Rolle gespielt“, so Redlich. (mz)