Motorradtreffen in Röblingen Motorradtreffen in Röblingen: Jawas rattern zur Festscheune

Röblingen - „Wenn die Veranstaltung weiter so wächst, schaffen wir es vielleicht doch noch ins Guinnessbuch der Rekorde“, flachsten die Jawa-Freunde Mansfelder Land bei ihrem vergangenen Treffen. Denn es zeigte sich, dass das Areal an der Festscheune in Röblingen an seine logistischen Grenzen gekommen ist und der Platz sprichwörtlich aus den Nähten platzte.
Seit zwölf Jahren laden die Jawa-Freunde des Mansfelder Landes in die Seegebietsgemeinde nach Röblingen ein, um die Leidenschaft zum tschechischen Kultmotorrad landesweit zu teilen und Erfahrungen unter den Motorradliebhabern auszutauschen. „Da geht einem das Herz auf“, sagt der Chef der Motorradfreaks, Rainer Brandt, aus Röblingen, als eine rote Maschine nach der anderen zum Treffen angeknattert kam.
Und jährlich werden es mehr die nach Röblingen kommen, erzählte er weiter. Und deshalb waren die Veranstalter auch glücklich darüber, dass der Bürgermeister der Seegebietsgemeinde Mansfelder Land, Jürgen Ludwig, ganz unkompliziert seine Hilfe anbot und zusagte, im nächsten Jahr zusätzlich eine Straße zu sperren, um die Platzprobleme in den Griff zu bekommen. Allein 200 Jawas konnten die Veranstalter zählen, ausgenommen der vielen anderen Biker, die auf ihren flinken Zweisitzern kamen, oder aber in Oldtimer-Autos den Weg nach Röblingen suchten. Aus Kassel, Leipzig Dresden, Berlin oder dem nordrhein-westfälischen Hagen reisten die Fahrer an, denn auf dem Treffen zeigten sie nicht nur ihre selbst geschraubten Maschinen, sondern sie konnten auch Ersatzteile kaufen. Das ist für Liebhaber umso wichtiger, denn diese Maschinen werden nicht mehr gebaut und sind rar.
Auch Karl- Heinz Thiel aus Elbitz gehört mit zu den Hobby-Schraubern der Jawa-Fans. Er besitzt eine 350er, die er in einer separaten Sonderausstellung in der Festscheune präsentierte. „Man muss schon positiv verrückt sein“, meinte Jörg Bechtel, der mehrere dieser roten Flitzer sein Eigen nennt und zum Fest sogar eine Jawa-Torte backen ließ.
Selbst Plätzchen in der Form des tschechischen Motorrads boten die Frauen der Motorrad-Freunde an, um die vielen Besucher zu verköstigen.
Und da ein Motorrad auch bewegt werden möchte, ist es bei den Jawa-Liebhabern natürlich Brauch, jährlich eine Ausfahrt zu organisieren. In diesem Jahr führte sie die Route ins Elbsandsteingebirge, mit einem Besuch eines großen Händlers für Jawa-Ersatzteile, ins Mutterland dieses Motorrads, ins tschechische Dubi. „1 000 Kilometer in drei Tagen und vor allem ohne Panne“, zog Rainer Brandt ein positives Fazit. Viele der Besucher haben angekündigt, auch im kommenden Jahr dabei zu sein. (mz)
