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Mini-Feuerwehr aus Eisleben Mini-Feuerwehr aus Eisleben: Firma Meinicke entwickelt Kleinlöschwagen auf Quad-Basis

Von Jörg Müller 11.10.2016, 10:54
Das Besondere an der Mini-Feuerwehr ist das Löschsystem.
Das Besondere an der Mini-Feuerwehr ist das Löschsystem. Lukaschek

Eisleben - Über Mangel an Arbeit kann Dirk Meinicke (41) nicht klagen. „Wir haben gut zu tun“, sagt der Geschäftsführer der Meinicke Fahrzeugservice GmbH Eisleben. Das Familienunternehmen, das mittlerweile in dritter Generation besteht, hat sich seit mehr als 15 Jahren mit der Entwicklung und Fertigung von Feuerwehr- und Sonderfahrzeugen deutschlandweit und international einen Namen gemacht. „Aber darauf kann man sich nicht ausruhen“, so Meinicke. „Man muss immer dran bleiben und versuchen, neue Geschäftsfelder zu finden.“

Firma Meinicke entwickelt einzigartige Mini-Feuerwehr

Wie zum Beispiel mit einer Mini-Feuerwehr, die die Firma gemeinsam mit einem Ingenieurbüro in zweijähriger Arbeit entwickelt hat. „Es gibt nichts Vergleichbares auf dem Markt“, so Meinicke, der die Leitung des Unternehmens in diesem Jahr von seinem Vater Jürgen Meinicke übernommen hat.

Das Fahrzeug auf der Basis eines normalen Quads sei für den schnellen Ersteinsatz gedacht, etwa in Parkhäusern, Werkhallen oder auf Autobahnen. Das Besondere sei das kompakte hydraulische Löschsystem. Der Kleinlöschwagen, der mit 100 Litern Wasser unterwegs ist, sei bereits auf einer Fachmesse vorgestellt worden, so Meinicke. „Wir sind derzeit dabei, das Fahrzeug in die Produktion zu überführen.“ Ein großer deutscher Autohersteller habe für seine Werksfeuerwehr Interesse angemeldet.

Eine weitere Firma in Eisleben ist seit Jahren als Feuerwehr-Ausstatter erfolgreich. Die Schuhfabrik EWS gehört zu den führenden Herstellern von Feuerwehr- und Sicherheitsschuhen in Deutschland und Europa. Das Unternehmen, das im vergangenen Jahr 70-jähriges Bestehen feiern konnte, sorgte zuletzt mit dem „Pink Fire“ für großes Aufsehen: einem Feuerwehrstiefel für Frauen. (jm)

Gefertigt wird das Feuerwehr-Quad wie alle Meinicke-Fahrzeuge am Standort Farnstädt (Saalekreis), wo die Firma im Frühjahr eine neue Werkhalle eingeweiht hat. Unternehmenssitz ist aber weiterhin Eisleben. Dort ist auch nach wie vor die Kommunal- und Gartentechnik- Firma ansässig, die von Nadine Meinicke geführt wird, der Tochter des Seniorchefs. Er hatte sich 1990 in der einstigen Schlosserei seines Vaters in Helfta selbstständig gemacht.

Mit einem weiteren Projekt, von dem sich Dirk Meinicke viel verspricht, wollen die Feuerwehr-Spezialisten nun in den Bereich Transport/Logistik expandieren. „Wir bieten jetzt exklusiv in Deutschland Kofferaufbauten der schwedischen Firma Berco an.“ Dabei handele es sich um besonders leichte Koffer aus einem speziellen Kunststoff.

Erste Berco-Transport sind verkauft

Sie sind durch ihre gute Isolierung unter anderem für Kühltransporte nutzbar und können auf verschiedene Fahrzeuge - vom Pickup bis zum größeren Transporter - montiert werden. Möglich ist der Aufbau bislang auf Volkswagen, Opel, Mercedes und Hyundai - wobei jeweils Zertifizierungen der Hersteller notwendig sind.

Die Koffer werden als Bausätze in Schweden gefertigt und dann bei Meinicke auf die Fahrzeuge gebaut. Der Vertrieb werde über die Händler erfolgen, so Meinicke. Die ersten Berco-Transporter seien schon verkauft. „Unser Ziel sind 50 bis 100 Fahrzeuge pro Jahr“, sagt der Geschäftsführer. Die Zusammenarbeit mit den Schweden habe sich vor einigen Jahren ergeben. „Wir haben da mal Feuerwehr-Aufbauten für Grönland geliefert.“ (mz)

ein Transporter mit Berco-Koffer
ein Transporter mit Berco-Koffer
Privat
Werkstattmeister Michael Richter an der Mini-Feuerwehr
Werkstattmeister Michael Richter an der Mini-Feuerwehr
Lukaschek