Milch-Tankstelle am Süßen See: Milch-Tankstelle am Süßen See: Drei weitere Geräte sollen in Halle aufgestellt werden

Aseleben - „Diese Milch schmeckt so wie früher“, sagt Uwe Bahner, „ganz anders als die aus dem Supermarkt.“ Er und seine Frau Gabi Bahner sind von der Anfang Juni eröffneten Milch-Tankstelle auf dem Obsthof in Aseleben begeistert. „Wir holen zwei Mal in der Woche vier Liter“, so das Ehepaar aus Hornburg.

So ein regionales Angebot hätten sie sich schon lange gewünscht. Die Milch wird täglich frisch vom Landwirtschaftsbetrieb Karsten Scheffler aus Bösenburg angeliefert. Der Preis, ein Euro für den Liter, sei völlig okay, sagt Uwe Bahner. „Wir bezahlen das gern, wenn es dem Landwirt direkt zugute kommt.“

Scheffler, der 85 Kühe hält, setzt angesichts des seit Jahren sinkenden Milchpreises auf die Direktvermarktung. Denn an der Milch-Tankstelle kann er einen kostendeckenden Preis erzielen. Was freilich mit einer erheblichen Investition verbunden ist.

Die vier Automaten - nach dem ersten in Aseleben werden noch drei in Halle aufgestellt -, ein Pasteurgerät sowie ein Kühlfahrzeug schlagen mit rund 100 .00 Euro zu Buche. Außerdem hat Scheffler einen Mitarbeiter für die Belieferung eingestellt. Der Start der Milch-Tankstelle habe seine Erwartungen weit übertroffen, so der 42-Jährige. „Der Zuspruch ist gewaltig, und die Reaktionen der Leute sind durchweg positiv.“

Dass es so gut läuft, habe ihn selbst überrascht. Scheffler hofft natürlich, dass auch die Automaten in Halle auf eine ähnliche Resonanz stoßen werden. Am Freitag soll eine Milch-Tankstelle im Edeka-Markt an der alten Mafa (Merseburger Straße) aufgebaut werden. Weitere Standorte werden der Edeka auf dem Hermes-Areal sowie der Globus in Bruckdorf sein.

Die Idee mit dem Milch-Automaten findet auch Kuno Sonnenkalb „super“, wie er sagt. Der gebürtige Röblinger lebt heute in Berlin, verbringt aber regelmäßig einige Tage in seiner Heimat. „Ich bin Stammkunde im Obsthof“, so Sonnenkalb, der hier nun auch seine Milch zapft. „Die schmeckt wirklich toll.“

Zum ersten Mal probiert Karsten Heß die Tankstelle aus. „Ich will die Milch mal kosten.“ Die Idee sei auf jeden Fall „hervorragend“, so der Helbraer, der täglich zur Arbeit nach Halle fährt. Dass das neue Angebot so eingeschlagen habe, freut auch Obsthof-Geschäftsführer Philipp Moser. Er habe aber keinen Zweifel gehabt, dass das funktionieren würde. „Ich habe gleich daran geglaubt“, so Moser. Natürlich profitiere auch der Obsthof davon. „Wir verdienen aber nichts dabei, das Geld geht komplett an den Landwirt.“ (mz)