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Maybebop-Konzert mit gymnasialen Einlagen

Von Helga Langelüttich 07.07.2008, 17:08

Hettstedt/MZ. - Nach einer Zitterpartie wegen zu wenig verkaufter Karten konnten die Hettstedter aufatmen, denn ihr rasanter Werbefeldzug mit vielen von der Band zur Verfügung gestellten und von den Schülern ergänzten Plakaten und Flyern sowie in enger Zusammenarbeit mit der MZ waren über 200 Karten verkauft worden. "Und wer nicht hier war, hat echt was verpasst", meinte am Ende eine Besucherin.

Temperamentvoll eröffnete die Percussion-Gruppe das Konzert und erntete gleich zu Beginn begeisterten Beifall. Einfühlsam am Key-Board von Frank Thomas begleitet, temperamentvoll dirigiert von Andrea Schröter, folgte ein Chorkonzert, das kaum Wünsche offen ließ. Höhepunkt und Lieblingsmusik aller Schüler war ein Medley aus "Sister's Act." Mit voller, klarer Stimme sang Sarah Daunheimer aus der 8. Klasse das schwierige Solo. Hier scheint ein Nachwuchstalent heranzuwachsen.

Nach einer kurzen Pause kam das Konzert, auf das alle gewartet hatten: Sebastian Schröder, Bass, Oliver Gies, Bariton, Lukas Teske, Tenor und Jan Bürger, Countertenor bewiesen, dass vier Stimmen genug sind für ein großes musikalisches Erlebnis. Ist doch die menschliche Stimme das vielseitigste Instrument, wenn sie richtig eingesetzt ist. Und das beherrschen die vier jungen Männer in Perfektion: Bei Soli schien es im Hintergrund Rhythmusinstrumente zu geben, die von den übrigen drei Sängern allein mit ihrer Stimme imitiert wurden.

Es wurde eine kurzweilige, anspruchsvolle Unterhaltung geboten, verbunden mit einer temperamentvollen Bühnenshow. Heiter, mitreißend, immer im Kontakt zum sehr aktiven Publikum, folgte ein Höhepunkt dem andern. Es schienen mehr als vier Personen zu sein, die da singend und tanzend über die Bühne wirbelten.

Dann kam die Überraschung des Abends: Der Chor des Gymnasiums wurde auf die Bühne gebeten - und gemeinsam erklang eine "Welturaufführung": In einem gemeinsamen Workshop am Morgen des Auftritts, bei dem die vier Profis dem Nachwuchs viele Tipps gegeben hatten, waren die Chormitglieder um ein Wort gebeten worden, zu dem vielleicht ein Lied entstehen würde. Und einer nannte das Wort "Seife". Kaum zu glauben, aber um dieses Wort herum war ein einfacher Text und tolle Musik entwickelt worden, und die Jungen und Mädchen waren begeistert bei der Sache. Natürlich folgte dann der Hit der Band - das Lied vom Seifenspender. Aber auch besinnliche Töne waren zu hören: "Die Gedanken sind frei", klang es eindrucksvoll, wenn sich der Zuhörer auch fragte, ob das nicht doch mehr oder weniger ironisch gemeint war. Mit dem Hit der zwanziger Jahre vom kleinen grünen Kaktus endete das Konzert unter jubelndem Beifall der begeisterten Zuhörer.

Dass dieses musikalische Ereignis im Klubhaus Hettstedt stattfand, ist der Musiklehrerin Andrea Schröter zu verdanken: Bei einer Weiterbildung für Musiklehrer in Hannover lernte sie die Gruppe kennen, trat mit ihnen in Kontakt - und hatte Erfolg, wenn es auch lange dauerte, sind die "Maybebops" doch sehr gefragt. Zwei der Sänger sind Musikpädagogen, ist zu erfahren. "Deshalb haben wir ein Konzept entwickelt, bei Schülern Interesse an der Musik, am Singen zu wecken und zu erhalten. Und uns macht das viel Freude", erklärt Bassist Sebastian Schröder.

Und dass das bei den Hettstedtern ankam, bestätigen die zwölfjährigen Helena Daniel und Carolin Trenkel. "Das war super. Der Workshop wird uns unvergesslich bleiben", meinten sie beiden Mädchen hell begeistert.