Mansfelder Land Mansfelder Land: In Helbra wird die Sonne angezapft
STEDTEN/HELBRA/MZ. - Hier sollen im Jahr etwa 8,9 Millionen kwh Strom erzeugt werden, eine Menge, mit der etwa 9000 Personen (bzw. 3500 Haushalte) versorgt werden können. Der Park passt nach Aussage von Uwe Stieberitz, dem Geschäftsführer der Romonta-Standortgesellschaft, bestens in die Landschaft. "Wir konnten auf dieser Fläche nichts anderes machen", sagte er.
An die Art und Weise, wie das Projekt vorangebracht und umgesetzt worden ist, denkt Stieberitz gern zurück. "Das war eine faire Zusammenarbeit mit allen Beteiligten. Alles hat bestens geklappt. Sonst wäre es in dieser kurzen Zeit gar nicht zu schaffen gewesen."
Investor war die Klaron Solar Holding GmbH in Halle, die derzeit den Bau eines noch größeren Solarparks in Helbra vorbereitet. Sobald die Witterung es zulässt, wird Q-Cells im Gewerbegebiet Hundertacker mit der Arbeit beginnen, sagte Klaron-Geschäftsführer Ronald Klausing, der spätestens Ende März, Anfang April mit dem Baubeginn rechnet. Die Fertigstellung der Anlage, die auf 35 Hektar etwa 12 Millionen kwh im Jahr liefern soll, ist für Ende Juni vorgesehen.
Um die Zukunft des Solarstroms ist Klausing nicht bange, auch wenn die Vergütung dafür in diesem Jahr weiter zurückgefahren wird, wie die Bundesregierung beschlossen hat. "Ich denke, man wird auch künftig mit Solaranlagen Geld verdienen können", äußerte er mit Blick auf das in Helbra geplante Projekt zuversichtlich.
"Am längsten dauert die Vorbereitung. Das Hinstellen geht dann schnell", so Klausing, der 1962 in Sangerhausen geboren wurde, in Allstedt die Erweiterte Oberschule besuchte und danach Bergbau studierte. Er kennt den Bergbau von der Pike auf. In Niederröblingen war er im Bernard-Koenen-Schacht. Doch als der Bergbau auslief, musste er sich neu orientieren, wobei ihm seine solide Ausbildung zugute kam. "Alles, was man lernt, macht immer Sinn", sieht er seine Jahre im Bergbau keineswegs als verlorene Zeit an.
Klausing versuchte sich mit Erfolg als Finanzdienstleister und im Immobiliengeschäft, befasste sich aber auch schon bald mit Solartechnik, die seit drei Jahren im Mittelpunkt seiner Aktivitäten als Investor steht. Von Q-Cells ließ er einen ersten Solarpark bauen. Weitere folgten in Köthen und Halberstadt. Der bislang größte steht derzeit auf dem Romonta-Gelände, er wird aber schon bald vom Helbraer Park deutlich übertroffen. "Wir sind derzeit in der heißen Phase, um es mal salopp zu sagen", umreißt Klausing den derzeitigen Stand der Vorbereitungen. Dabei gehe um Trassenführung zum Umspannwerk Klostermansfeld und andere Dinge, die geklärt werden müssen, bevor daran gegangen werden kann, die etwa 20 000 Pfosten in den Boden zu rammen, an denen dann die etwa 60 000 Module befestigt werden, die die Sonnenenergie einfangen.
Für den Bau der Anlage werden um die 100 Arbeitskräfte gebraucht, danach arbeitet der Park praktisch allein. Lediglich ein Wachdienst wird benötigt. Der eigentliche Betrieb wird aus der Ferne über das Internet kontrolliert. Nur wenn Störungen auftreten sollten, kommt ein Servicemitarbeiter, um die Sache wieder ins Lot zu bringen.