Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Urlaub vor der Haustür am Vatteröder Teich
VATTERODE/MZ. - Gerhard Franke wusste, es wird ein Mammutprojekt. Ein in die Jahre gekommenes Feriendorf wieder auf Vordermann zu bringen, Touristen anzulocken und das Naherholungsgebiet am Vatteröder Teich wiederzubeleben. Bisher ist es dem Besitzer des Areals rings um den Teich nur bedingt gelungen. Immerhin: Die Gaststätte im Feriendorf ist renoviert, die Ferienhäuser neu gestrichen, die Zufahrtswege geschottert. "Es sind so viele Kleinarbeiten verrichtet worden, die kann man mit bloßem Auge gar nicht erkennen", zählt Franke allein das Trockenlegen von feuchten Mauerwänden, Mäharbeiten und den Baumschnitt auf.
"Wir leben in einer Region, die nicht mehr nur von Kupferbergbau und Landwirtschaft leben kann, sondern vor der Natur", ist Franke überzeugt. Allein deshalb hat der gebürtige Vatteröder vor drei Jahren diesen Schritt gewagt.
Und Stück für Stück kommt er seinem Ziel, alle Attraktionen wieder zum Leben zu erwecken, ein wenig näher. "Das meiste passiert in Eigenleistung. Zum Beispiel hat einer meiner Mitarbeiter - er ist Polsterer - die gesamten Stühle in der Gaststätte frisch gepolstert", erzählt Franke. Sobald Besucher im Feriendorf anreisen, soll das Lokal im nächsten Monat wieder öffnen. Dann ist auch der Kinder-Pool gestrichen und wer möchte, kann mit einem ausgeliehenen Drahtesel die Umgebung erkunden. "Ich möchte aber nicht nur Fahrräder verleihen, ich möchte auch das Wasser nutzen. Die Touristen wollen Kanus ausleihen oder Tretboot fahren", sagt Franke. Noch sind ihm aber die Hände gebunden. Denn der See gehört der Stadt Mansfeld und bis jetzt dürfen ihn nur Angler nutzen und keine Wassersportler. "Wir müssen uns alle gemeinsam an einen Tisch setzen", findet der 61-Jährige. Und damit meint er nicht nur die Vertreter der Stadt, sondern auch der umliegenden Vereine. "Ich möchte, dass alle von dieser schönen Naturoase profitieren." Zum Beispiel auch die Chöre der Region. Diese könnten wie früher auf der großen Bühne auftreten. Doch das ist Zukunftsmusik, genauso wie der Camping-Platz, der ebenso entstehen soll. Wenn das Feriendorf noch weiter angenommen wird, will sich Franke zunächst einmal der "Karavelle", dem kleinen Bootsrestaurant am Eingang des Erholungsgebietes, widmen. Nach einem Wasserschaden wartet er aber bisher vergeblich auf die Zahlung der Versicherung. Aber Franke ist geduldig. Von seinem Ziel das Naherholungsgebietes wiederzubeleben, lässt er sich so schnell nicht abbringen.