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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Riesige Karpfen im Netz

08.02.2011, 18:12

WANSLEBEN/MZ/RD. - Die Anzahl der Fische hat Kulawik dabei nicht gezählt, wohl aber kennt er das Gewicht des Fanges. Das größte Prachtexemplar wog über 40 Kilo. Trotz der halben Tonne Fisch, die er an Land zog, geht der Pächter der drei Seen (Süßer See, Bindersee und Kernersee) davon aus, dass noch 15 Tonnen dieser Karpfen in den Gewässern "schlummern".

Der Marmorkarpfen darf seit der Wende nicht mehr in hiesigen Gewässern ausgesetzt werden, weil er in Deutschland nicht heimisch ist. Deshalb müssen die gefangenen Marmorkarpfen in die Mansfelder Seen gekommen sein, als die Berliner Mauer noch stand. Der Marmorkarpfen, der zwischen 40 und 50 Jahre alt werden kann, stammt ursprünglich aus China und wurde in den 60er Jahren in Deutschland zusammen mit Gras- und Silberkarpfen ausgesetzt, die ebenfalls in Asien heimisch sind.

Normalerweise, so der studierte Binnenfischer, hält sich der Marmorkarpfen eher in der Tiefe auf, dort, wo das Wasser trübe ist. Durch das Hochwasser hat sich allerdings auch an der Oberfläche das Wasser eingetrübt, so dass die Marmorkarpfen nach oben schwammen und ins Netz gingen. Dass die Fische ein so hohes Alter haben, ist laut Kulawik kein Indiz dafür, dass sie nicht schmecken würden. Im Gegenteil: Die bei einem großen Fisch logischerweise ansehnlichen Filetstücke seien bei Liebhabern sehr begehrt.

Apropos Hochwasser: Es ist zum Glück wieder zurück gegangen, sagte Kulawik. Der Fischerhof am Kernersee war nach der Schneeschmelze teilweise überflutet worden. Der Fischer brauchte den Verkauf deswegen nicht einzustellen.