Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Kürzere Rettungswege auf der Eisleber Wiese

EISLEBEN/MZ. - Die Katastrophe bei der Love Parade in Duisburg hat auch in Eisleben ihre Spuren hinterlassen. Um zu verhindern, dass Ähnliches in der Lutherstadt geschieht, haben alle Beteiligten das Sicherheitskonzept für den Eisleber Wiesenmarkt überarbeitet. "Die Situation hier ist zwar nicht mit Duisburg vergleichbar", sagte Stadtwehrleiter Ramon Friedling. "Aber wenn sehr viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, kann natürlich immer etwas passieren." Deshalb hätten Feuerwehr, Polizei, Rettungskräfte, Stadtverwaltung und Veranstalter noch einmal über das bestehende Sicherheitskonzept beraten. Zur 489. Ausgabe des größten Volksfestes in Mitteldeutschland vom 17. bis 20. September werden in Eisleben wieder rund eine halbe Million Besucher erwartet.
"Die Wiese war sicher, und die Wiese wird sicher bleiben", erklärte Friedling am Mittwoch auf einer Pressekonferenz. Nach Angaben des Stadtwehrleiters wird die Zahl der Einsatzkräfte auf dem Wiesengelände von sechs auf neun Feuerwehrleute erhöht. Außerdem werden nun zwei Löschfahrzeuge, statt bisher einem, vor Ort sein. "Wir werden einen zweiten Standort auf dem SSV-Sportplatz einrichten. Damit können wir die Rettungswege im Notfall verkürzen", so Friedling.
Neben einer Brandsicherheitswache, die während der Öffnungszeiten der Wiese besetzt ist, würden rund 150 freiwillige Feuerwehrleute in Eisleben und den Ortsteilen in Bereitschaft stehen. Auch für die Behandlung von Verletzten werde es mehr Stützpunkte geben: außer dem angestammten auf dem Sportplatz Karl-Fischer-Straße noch auf dem SSV-Sportplatz sowie am Plan. Und schließlich würden an den Festzelten zusätzliche Freiräume geschaffen - als Ausweichplätze bei einer Panik, so der Stadtwehrleiter.
"Wir können auf eine langjährige gute Zusammenarbeit aufbauen", sagte Tobias Teschner vom Polizeirevier Mansfeld-Südharz. Auf der Wiese sei in den vergangenen Jahren ein gutes Sicherheitsniveau zu verzeichnen. Während des Volksfestes werde das Polizeirevier Verstärkung von außerhalb erhalten; auf dem Wiesengelände werde ein Stützpunkt eingerichtet. Auch Mitarbeiter des Eisleber Ordnungsamtes werden wieder bis in die Nachtstunden auf dem Volksfest im Einsatz sein, so Oberbürgermeisterin Jutta Fischer. "Nach Duisburg hat die Sicherheit natürlich einen besonders hohen Stellenwert", so Fischer, die aber auch auf die seit langem existierenden Brandschutz- und Sicherheitskonzepte hinwies.
Auch der Veranstalter leistet einen Beitrag zur Sicherheit. "Wir vergeben unsere Fläche nicht bis zum letzten Zentimeter", sagte Siegmund Michalski, Leiter des Eigenbetriebs Märkte. Was angesichts des Andrangs der Schausteller, Händler und Gastronomen aus ganz Deutschland keine leichte Entscheidung sein dürfte. 986 haben sich diesmal beworben, 333 sind zugelassen worden. Unter den 22 Fahrgeschäften sind in diesem Jahr fünf Neuheiten: ein Kettenkarussell, eine Riesenschaukel, ein Über-Kopf-Fahrgeschäft, eine Achterbahn und eine Geisterbahn. Gute Nachricht auch für die Biertrinker: Laut den Festzelt-Wirten bleibt der Preis für den halben Liter bei 3,50 Euro.