Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hettstedter Firma rüstet sich für den Export
HETTSTEDT/MZ. - Hinter der neuen weinroten Fassade der Firmenhalle am Rande des Gewerbegebiets Walbeck wird gerade geschweißt und geschraubt. An einer meterhohen und gleichermaßen breiten hellblauen Maschine. "Das ist eine Bolzengießanlage für die Türkei, die hier entsteht. Damit wird später Kupferdraht gegossen", erklärt Klaus Giebitz, geschäftsführender Gesellschafter der Unima GmbH.
Weil die weltweite Nachfrage nach derartigen Sonderanfertigungen aus Hettstedt weiterhin anhält, hat sich das Unternehmen im Frühjahr dazu entschlossen, in den Stadtort Walbeck weiter zu investieren.
Für insgesamt eine Million Euro ist binnen weniger Monate direkt neben dem bestehenden Bau eine neue Werkshalle mit eigener Lackiererei und Montage entstanden. Außerdem wurde allein für 600 000 Euro ein neues Bohrwerk installiert. Erst in der vergangenen Woche wurde dieses erstmals in Betrieb genommen.
"Wir können mit dieser Investition noch mehr selbst fertigen und sind damit weniger abhängig von Zulieferbetrieben", nennt Giebitz den größten Vorteil. Denn bei der Gründung im Jahr 1994 von ehemaligen Beschäftigten des Ratiomittelbaus der Kupferhütte und des Walzwerkes wurden lediglich einzelne Baugruppen von Maschinen gefertigt. Mittlerweile entstehen in Hettstedt vollständige Anlagen. Mit dem neuen Bohrwerk sollen außerdem weitere qualitativ hochwertige Produkte hergestellt werden können, von denen nicht nur die Kunden in der Türkei profitieren.
Denn die speziellen Sonderanfertigungen "made in Hettstedt" werden nicht ausschließlich zum Bosporus verschifft. Auch in chinesischen, koreanischen, russischen und brasilianischen Walzwerken und Kupferrohrbetrieben laufen Unima-Maschinen.
Mit der jetzigen Investition, die auch mit Fördermitteln vom Land Sachsen-Anhalt finanziert wurden, sind gleichzeitig sechs neue Arbeitsplätze entstanden. "Ich habe bereits drei Mitarbeiter eingestellt, suche aber noch Bohrwerker, Maschinenbauer und Konstruktionsmechaniker und natürlich auch Lehrlinge", sagt Giebitz. Momentan beschäftigt das Unternehmen 35 Arbeitskräfte, die im Zwei- bis Drei-Schicht-System vor allem schweißen, lackieren und montieren für den Export rund um den Globus.