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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Hauch von Wildwest in Bösenburg

Von WOLFRAM BAHN 27.02.2011, 18:28

BÖSENBURG/MZ. - Auf dem Rücken der Pferde soll ja bekanntlich das Glück der Erde zu Hause ein. Für Alexandra Scheffler gibt es daran nichts zu deuteln. Kein Wunder, betreibt sie zusammen mit ihrem Mann Karsten doch auf dem Gut Bösenburg seit über zehn Jahren einen Reiterhof. Und der erlebte am Sonnabend eine Premiere.

Erstmals ging in der neuen Reithalle, die etwas abseits auf einem Hügel liegt, eine Hengstschau für Westernpferde über die Bühne. Denn Westernreiten liegt im Trend und findet auch in unserer Region immer mehr Anhänger. Doch das was sich in und um die 2008 errichtet Reithalle abspielte, übertraf alle Erwartungen der Veranstalter.

Fast 300 Pferdeliebhaber strömten herbei, um die Westernhengste in Augenschein zu nehmen oder die Vorführungen zu verfolgen. Etliche Besucher waren mit Kind und Kegel gekommen, um einen Hauch vom Wilden Westen zu erleben. Bei bestem Präriewetter, die Sonne schien vom blauen Himmel und es war trocken, führten nicht wenige bei dieser Gelegenheit gleich ihren Hund aus.

Dirk Hartmann aus Langenbogen im Saalekreis hatte seinen Sprössling auf dem Arm, während er zusah, wie Stefanie Passate vom Gut Bösenburg mit Hilfe eines Westernpferdes eine kleine Herde mit Jungrindern im Zaune hielt. "Erstaunlich, was hier los ist", sagte der passionierte Reiter. Er hat selbst ein Westernpferd der Rasse Quarter Horse in den heimischen Boxen stehen und kann sich nichts Schöneres vorstellen, als wie einst John Wayne in Westerntracht durch die Landschaft zu reiten.

Auch Heiko Hesse vom RFV Sangerhausen schwört auf die Westernpferde. Sie seien ruhiger und einfacher zu handhaben, sagt der Sangerhäuser. Mit seiner Familie hat er sich eine kleine Ranch zugelegt hat, um seinem Hobby zu frönen. Er hatte seinen neunjährigen Hengst Pars Leo Bug mitgebracht und genoss für seine schnellen Drehungen und andere Darbietungen den Jubel der Massen.

Wer mit seinem Pferd solche Leistungen vollbringen will, der müsse natürlich lange trainieren, weiß auch Alexandra Scheffler. Die studierte Agrarwissenschaftlerin, die selbst den B-Trainer-Schein hat, kennt die besonderen Vorzüge der Westernpferde gerade für Anfänger. "Alles ist viel lockerer als beim klassischen Reiten", sagt sie. Die Tiere seien es gewöhnt, selbständig zu arbeiten. Dadurch hat man als Anfänger auch viel schneller Erfolgserlebnisse ", so die Reitlehrerin. Außerdem sitze man auf einem Westernpferd viel bequemer.

Mit Stefanie Passate hat sie seit drei Wochen eine ausgebildete Westernreiterin auf ihrem Reiterhof. Die Frau aus dem Erzgebirge hat in Bayern eine Menge Erfahrung gesammelt, wie sie erzählt. Die würde sie gern in Bösenburg weitergeben. Im Gut stehen selbst zwei Westernpferde der Rassen Quarter Horse und Pony of the Americas. Wer Lust bekommen hat, Westernreiten zu erlernen, könne sich jederzeit melden.