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Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Fütterung in nur acht Sekunden

Von HELGA LANGELÜTTICH 05.09.2010, 17:44

HETTSTEDT/MZ. - "Fische zu halten macht wesentlich weniger Arbeit als einen Hund zu haben: Täglich braucht man acht Sekunden fürs Füttern und lediglich einmal im Monat - je nach Größe des Beckens - zwei bis sechs Stunden für Wasserwechsel und Beckensäuberung." Detlef Schulze muss es wissen. Er ist Chef vom "Aquaclub Südharz", der am Wochenende zur 16. Hettstedter Aquarienschau mit Börse in das Klubhaus eingeladen hatte. In acht Schau- und etwa 50 Verkaufsbecken waren Süßwasserfische aus aller Welt und aus eigener Zucht zu bewundern oder zu erwerben, dazu Pflanzen für Aquarien und Literatur für Aquarianer.

Der 13-jährige Eric Hartmann zählt zu den begeisterten Aquarianern. Vor zwei Jahren hat der junge Hettstedter die vor sieben Jahren eingeschlafene Familientradition der Fischzüchtung wieder aufleben lassen. Schwertträger, Guppys und Skalare, alles lebend gebärende Fische, züchtet er inzwischen.

Schwierig sei die Zucht von Skalaren, deren Geschlecht sich nur schwer bestimmen lasse, erklärt er. Zur Eiablage bauen sie Schaumnester. Die jungen Larven benötigen zudem die richtige Wasserqualität, was häufige Kontrollen erfordere. Auch die Ernährung gestalte sich schwierig. Deshalb seien wohl nur wenig Skalare in der Ausstellung. "Für mich ist der Skalar der zweitschönste Fisch, nach dem Diskusfisch, der aber nicht in der Ausstellung zu sehen ist", findet Eric Hartmann.

Im "Schnupperjahr" im Verein befindet sich dagegen Florian Zieske. Der 14-Jährige hat sich auf Schwertträger spezialisiert. Um das nötige Kleingeld für sein Hobby zusammenzubekommen, trägt er nach der Schule Zeitungen aus.

Neuzüchtungen des Clubs stießen bei den Ausstellungsbesuchern auf besonderes Interesse wie Harnisch-Welse und Nicaragua-Traum-Barsche. Sie erfuhren auch, dass einige Fischarten durch Züchtung Farbe bekommen haben: So gibt es neben bunten Platys und Schwertträgern auch die ursprünglich langweilig grauen Guppys in Farbe. "Wir haben uns für unsere heimischen Aquarien solche Guppy-Männchen geholt", erzählt Yvonne Schumacher. Bei ihr Zuhause steht ein 300-Liter-Becken. Mit ihrer Begeisterung fürs Aquarium hat Yvonne Schumacher auch ihre Großmutter Gertraude Krieg angesteckt. Sie besitzt nun seit einem Jahr auch ein Aquarium. "Das ist besser als nur Kreuzworträtsel raten", so die Seniorin.

Wer Interesse am Vereinsleben hat, wer fachlichen Rat und Hilfe für die eigene Zucht braucht, der ist zu den Zusammenkünften im Klubhaus am ersten Freitag im Monat ab 19 Uhr gern gesehen.