Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Eine Standortfrage
osterhausen/MZ. - Während der AZV einen Standort westlich des Ortes an einem Feldweg in Richtung Nordwesten favorisiert, wollen die Osterhäuser die Anlage lieber weiter südlich ansiedeln.
Für Peter Reiter (CDU), Mitglied des Ortschaftsrates, ist der von den Einheimnischen bevorzugte südlichere Standort der günstigere. Zum einen stehe das Klärwerk weiter entfernt von der Wohnbebauung, zum anderen würden dort die so genannten Bürgermeisterkanäle liegen, die seiner Meinung nach gut geeignet wären, das Abwasser zum Klärwerk zu transportieren. Andreas Gimpel, Geschäftsführer des AZV, kann dem nicht zustimmen. Der bisher anvisierte Standort sei aus Sicht des AZV fast ideal. Geruchsbelästigungen seien nach Gimpels Worten kein Problem, alles werde streng nach Vorschrift gebaut. Der südlichere und von den Osterhäusern favorisierte Standpunkt liege außerdem geografisch zu tief, die Überschwemmungsgefahr sei in diesem Fall viel zu groß.
Zu den bereits verlegten so genannten Bürgermeisterkanälen meint der AZV-Geschäftsführer: "Schmutzwasser sollte niemals durch Betonrohre geführt werden". Abwässer sollten durch Plastik- oder durch Steingutrohre geleitet werden, nie durch Betonrohre, das führe zu dem so genannten Betonkrebs. Und die "Bürgermeisterkanäle" seien allesamt aus Beton, so Gimpel.
Damit fällt auch das Argument derer, die meinen, bei dem südlicherem Standort sei es wesentlich kostengünstiger, die Abwasserrohre aus Rothenschirmbach nach Ostserhausen zu verlegen, da sie ja ohnehin neu verlegt werden müssen.
Das Vorhaben in Osterhausen wird etwa sechs Millionen Euro kosten. Es ist eines der letzten großen Vorhaben des AZV, das auch notwendig wurde, weil die Behälterkläranlage in Rothenschirmbach ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hat. Die Abwässer aus Osterhausen und Sittichenbach hätten also nicht ins benachbarte Rothenschirmbach geleitet werden können, so der AZV-Geschäftsführer gegenüber der MZ.