Mansfeld-Südharz Mansfeld-Südharz: Böses Erwachen in Siersleben
siersleben/MZ. - Was der Siersleber Ortsbürgermesiter Lutz Sommer (Freier Wähler) nie und nimmer für möglich gehalten hätte, ist nunmehr Gewissheit: die seit Jahren geforderte und allgemein als notwendig angesehene Ortsumfahrung, die die Anwohner der Siersleber Hauptstraße von dem als unerträglich empfundenen Schwerlastverkehr befreien würde, ist im Verkehrswegeplan des Landes Sachsen-Anhalt gar nicht enthalten.
Sommer sagte im Gerbstedter Stadtrat, was er beim Besuch des Verkehrsministers Thomas Webel (CDU) in Siersleben erfahren hat: "Wir sind gar nicht drin im Plan."
Für Sommer war das eine herbe Enttäuschung. "Das habe ich nicht gewusst. Wir sind als Ortschaftsräte falsch informiert worden", sagte er und fügte hinzu: "Wir müssen jetzt als Stadträte so schnell wie möglich einen Antrag stellen, dass Siersleben endlich mit reinkommt in den Plan."
Bürgermeister Siegfried Schwarz (CDU) pflichtete bei. "Wir werden einen Beschluss vorbereiten, in dem steht, dass die Stadt Gerbstedt offiziell darum bittet, Siersleben und Welfesholz in den Verkehrswegeplan aufzunehmen."
Warum das bis jetzt nicht schon längst geschehen ist, kann in Siersleben kaum jemand verstehen. Mit Blick auf die vergangenen Jahre sagte Schwarz: "Es ist immer nur geredet worden." Doch unterm Strich ist klar, dass in Siersleben überhaupt kein Beschluss gefasst worden ist, um die Planung einer Ortsumgehung in Gang zu setzen. "Wir wollen das jetzt in die Wege leiten und erst einmal in die richtigen Bahnen bringen."
Wie dringend Siersleben eine Ortsumfahrung braucht, hat der Verkehrsminister sicher erkannt, vermutet Sommer, dem jedoch klar ist, dass selbst im günstigsten Fall fünf Jahre Planungsvorbereitung nötig sind, bevor an den Bau zu denken ist.