Kränze zum Gedenken an Kriegs- und Faschismusopfer
HETTSTEDT/MZ. - Anlass der Veranstaltung, zu der die Hettstedter Stadtratsfraktion sowie der Kreisverband der Linken eingeladen hatte, war der morgige 70. Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkriegs.
Der 1. September wird in Deutschland auf Initiative des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) als "Antikriegstag" begangen. In der DDR wurde dieser Tag als "Weltfriedenstag" bezeichnet; die Vereinten Nationen haben allerdings 1981 den 21. September zum "Weltfriedenstag" erklärt.
"Der 1. September steht für einen gnadenlosen Vernichtungskrieg mit mehr als 60 Millionen Toten", erklärte Harald Koch bei der Kranzniederlegung in Hettstedt. Dieses Datum sowie der 8. Mai, der Tag der Befreiung von der Nazidiktatur, seien "Mahnung und Verpflichtung": Auf allen Ebenen und mit allen Mitteln des demokratischen Rechtsstaats müsse der rechtsextremistischen Ideologie und Gewalt entgegen getreten werden, so Koch. "Krieg und Terrorismus müssen international geächtet werden", sagte der Redner. Eine präventive Friedenspolitik sei Kernaufgabe der Vereinten Nationen. Waffenlieferungen in Krisen- und Kriegsgebiete seien unmoralisch und gewissenlos; der Waffenhandel müsse strikter kontrolliert werden. Die Realität sehe allerdings anders aus: Deutschland nehme in der "weltweiten Top Ten der Waffenexporteure" einen der vorderen Plätze ein, so Koch.
Der Redner forderte außerdem einen Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan. Deutschland dürfe sich nicht an Kriegen beteiligen. Die neue globale Strategie der Bundeswehr habe "mit Landesverteidigung nichts mehr zu tun".