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Exklusive Führung Kolpingsfamilie: Eisleber Verein spendet 750 Euro für die Kinder- und Jugendarbeit im Theater

Von Jörg Müller 30.11.2021, 15:00
 Intendant Ulrich Fischer (2. von rechts) führte die Mitglieder der Kolpingsfamilie durch das Theater (hier das Foyer).
Intendant Ulrich Fischer (2. von rechts) führte die Mitglieder der Kolpingsfamilie durch das Theater (hier das Foyer). Foto: Jürgen Lukaschek

Eisleben/MZ - „Es war sehr interessant“, sagt Klaus Peter Golm, Vorsitzender der Eisleber Kolpingsfamilie. „Der Intendant hat sich richtig viel Zeit für uns genommen.“ Zwölf der insgesamt 35 Mitglieder des gemeinnützigen Vereins haben jetzt einen exklusiven Blick hinter die Kulissen des Eisleber Theaters erhalten. Rund zwei Stunden führte Intendant Ulrich Fischer die Gruppe durch das Haus und erläuterte unter anderem die Bühnentechnik.

„Einige von uns sind regelmäßige Theaterbesucher“, sagt Golm, „aber das war für alle neu.“ Mit dem Rundgang revanchierte sich Fischer für eine Zuwendung der Kolpingsfamilie, die die Kinder- und Jugendarbeit im Theater mit 750 Euro unterstützt. „Er hat sich sehr über die Spende gefreut“, so der Vereinsvorsitzende.

Die Eisleber Kolpingsfamilie, 1867 als katholischer Gesellenverein gegründet, gehört zu den ältesten Vereinen in der Lutherstadt. Initiator dieser Vereine, die damals in vielen Städten entstanden, war der Priester Adolph Kolping (1813 bis 1865). Er wollte den Gesellen damit Hilfe und Orientierung und ein „Familienleben“ geben. Großer Wert wurde auf die Bildung in den Bereichen Beruf, Politik und Gesellschaft gelegt sowie auf die Vermittlung religiöser und moralischer Werte. Aber auch das gesellige Vereinsleben wurde gepflegt. Auch zu DDR-Zeiten existierte die Kolpingsfamilie - vom Staat geduldet unter dem Dach der katholischen Kirche. Nach der Wende wurde sie wieder als gemeinnütziger Verein eingetragen.

Bis heute spielt die Bildungsarbeit eine große Rolle. So werden auf den monatlichen Treffen regelmäßig Vorträge über verschiedene Themen gehalten. Die Mittel, die der Verein für soziale Zwecke einsetzt, kommen aus der Sammlung und Verwertung von Altkleidern. Rund 40 Container in Eisleben und dem Mansfelder Land betreut die Kolpingsfamilie. „Seit diesem Jahr arbeiten wir mit einem neuen Entsorger zusammen. Das läuft sehr gut“, sagt Golm. Die Altkleider-Verwertung sei ein hart umkämpfter Markt, in dem auch privatwirtschaftliche Firmen aktiv sind. „Wer unsere Arbeit fördern möchte, sollte deshalb auf die Aufschrift und das Logo der Kolpingsfamilie auf den Containern achten.“ Der Verein sei der Stadt Eisleben sehr dankbar, dass man als gemeinnützige Organisation die Container kostenfrei aufstellen könne.

Ein Teil des Erlöses der Verwertung geht an die Kolpingsfamilie, die damit Kinder- und Jugendprojekte unterstützt. Im vorigen Jahr zum Beispiel haben die beiden Nachwuchsfeuerwehren in Eisleben und Helfta jeweils 500 Euro erhalten. Auch die Kinder- und Jugendhäuser „Zeche“ in Eisleben und „Marianne und Gerhard Rohne“ in Helbra gehörten bereits zu den Empfängern. Darüber hinaus wird die Jugendarbeit des Diözesanverbandes des Kolpingwerks unterstützt. Ein Teil der Mitgliedsbeiträge fließt zudem in weltweite Kolping-Projekte. Daneben sammelt der Verein seit einigen Jahren alte Brillen. Diese werden instandgesetzt und in Entwicklungsländern verteilt.

Für das nächste Jahr ist eine gemeinsame Aufforstungsaktion mit dem katholischen Kindergarten Eisleben in Planung. „Wir möchten mit den Kindern im Wald Bäume pflanzen.“ Die Setzlinge werde die Kolpingsfamilie finanzieren.