Klubhaus Hettstedt für einen Euro verkauft
Hettstedt/MZ. - Wie Landrat Hans-Peter Sommer (CDU) gegenüber der MZ erklärte, sei der Beschluss für ihn mit einem Aufatmen verbunden gewesen. "Somit ergibt sich für das Klubhaus eine sichere Position im Interesse der Stadt Hettstedt und im Interesse der das Haus nutzenden Vereine", sagte er.
Noch in dieser Woche soll der notarielle Kaufvertrag mit dem aus Leipzig stammenden Erwerber unterschrieben werden, wie der Landrat weiter sagte. Der Preis für die Immobilie mit rund 19 000 Quadratmeter Fläche, davon 12 300 Quadratmeter Gebäudeanteil, ist zwar nur symbolisch, doch der Käufer Thomas Gleim will eine Reihe von Verpflichtungen übernehmen, die ins Geld gehen. Er wird für den weiteren Betrieb des Hauses erst einmal Mängel beseitigen müssen. So sind rund 40 000 Euro für die Notbeleuchtung, 65 000 Euro für eine den Vorschriften gerecht werdende Elektroinstallation sowie 60 000 Euro für die Modernisierung der Lüftungs- und Klimaanlage im Umkleidebereich des Hauses auszugeben. Darüber hinaus muss Gleim mit Kosten für den Anschluss an das zentrale Abwassernetz rechnen, da der Gebäudekomplex am Hettstedter Zionsplatz gegenwärtig noch mit eigener Kläranlage betrieben wird. Viel Geld wird Gleim unter Umständen auch in den Beton des Beckens des Schwimmbades stecken müssen, dessen Sanierung als augenscheinlich notwendig angesehen wird.
Und schließlich hängt über ihm ein Damoklesschwert in Form eventueller Rückzahlungen an das Land, das in der Vergangenheit Fördermittel für die Sanierung von Klubhaus und Schwimmhalle zur Verfügung gestellt hatte. Sollte das Land die Rückzahlung dieses Geldes verlangen, wolle der Erwerber dafür einspringen, so der Landrat.
Ebenso erleichtert zum Verkauf des Klubhauses wie der Landrat zeigt sich Bürgermeister Jürgen Lautenfeld (parteilos). Er sehe für die Zukunft nicht schwarz, sagte er der MZ, habe der Erwerber doch erst dieser Tage in einer Zusammenkunft mit den Vereinen versichert, dass er das Haus für die ersten zwei Jahre unter den gleichen Bedingungen weiterführen will, wie bisher. "Er hat auch auf der Kulturstrecke einiges vor und will die Auslastung weiter verbessern", so Lautenfeld, der jetzt gemeinsam mit Gleim über Personalfragen nachdenken muss. Wobei es insbesondere um Bademeister für die Schwimmhalle geht. "Doch dafür haben wird bis zum Herbst Zeit", so der Bürgermeister mit Blick auf die am Mittwoch zu Ende gehende Hallenbad-Saison in Hettstedt.
Um den Verkauf des Klubhauses hatte sich der Landkreis schon seit Jahren bemüht, war doch abzusehen, dass im Zusammenhang mit der Haushaltskonsolidierung immer weniger Geld für das gemeinsam mit der Stadt bewirtschaftete Haus zur Verfügung stehen wird. Die Übertragung an Heiko Wernstedt aus Quedlinburg, der 180 000 Euro geboten und die Einrichtung eines Tauchzentrums in Aussicht gestellt hatte, scheiterte, weil Wernstedt von seinem Angebot zurücktrat.