JVA Volkstedt JVA Volkstedt: Unbekannte brechen im Gefängnis ein

VOLKSTEDT/MZ/JM - Wegen eines Diebstahls in der Justizvollzugsanstalt (JVA) Volkstedt hat die Polizei Ermittlungen aufgenommen. Wie Heiko Prull, Sprecher des Polizeireviers Mansfeld-Südharz, der MZ sagte, habe sich die Tat in der vergangenen Woche ereignet. Nähere Erkenntnisse zu den Umständen gebe es noch nicht, so Prull.
Gefangene können bestellen
Laut JVA-Leiter Jürgen Wagner haben die Diebe im Zusammenhang mit dem Gefangeneneinkauf zugeschlagen. In Volkstedt gebe es dafür keinen Laden, sondern die Inhaftierten können bei einem sogenannten Anstaltskaufmann - das ist ein externer Dienstleister - Bestellungen aufgeben. „Der Einkäufer kommt dann einmal in der Woche in die Anstalt zur Auslieferung der Waren“, so Wagner. In der vergangenen Woche seien dabei „kleinere Restbestände“ übrig geblieben, weil Gefangene ihre Bestellungen nicht abgeholt hätten. Die Täter hätten den Raum für den Gefangeneneinkauf aufgebrochen und die Waren entwendet. Es habe sich um geringe Mengen an Kaffee und Tabak gehandelt. „Wir haben Strafanzeige erstattet“, sagte der Leiter, „die Polizei ermittelt.“ Es sei das erste Mal, dass in der JVA ein Diebstahl dieser Art vorgekommen sei.
Die Sprecherin des Justizministeriums, Ute Albersmann, sagte auf MZ-Anfrage, dass auch leichtere Vergehen in den Haftanstalten „nicht toleriert“ würden. „Bei Verdacht auf Straftaten wird grundsätzlich immer Anzeige erstattet“, so Albersmann. Zum Gefangeneneinkauf sagte sie, dass dieser entweder als „Tüteneinkauf“ per Bestellung, wie in Volkstedt, oder über eine Verkaufsstelle in der Anstalt abgewickelt werde.
Anstalt bleibt bis mindestens 2018
Die Volkstedter JVA wird laut der Sprecherin bis „mindestens 2018“ Bestand haben. Nach Plänen der Landesregierung soll es langfristig nur noch drei Gefängnisstandorte geben: Halle, Burg und Raßnitz. Der Landtag hat der Strukturreform aber noch nicht zugestimmt. Die Gefängnisse in Naumburg und Magdeburg sind mittlerweile geschlossen worden.