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Hybrid-Autos können gefährlich sein

Von JÖRG MÜLLER 09.06.2010, 18:59

HETTSTEDT/MZ. - Verkehrsunfälle mit eingeklemmten Personen stellen die Feuerwehren vor immer größere Probleme. "Es wird schwieriger, an die Insassen heran zu kommen", sagte Veit Horesta, Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr Hettstedt, am Mittwoch während einer Vorführung auf dem Hettstedter Marktplatz. Die Autos hätten immer stabilere Karosserien, so dass auch immer stärkere Spreizgeräte erforderlich seien. Andererseits seien die Insassen dadurch natürlich auch besser geschützt.

Auch die moderne Hybridtechnik (Autos mit Kraftstoff- und Elektroantrieb) stelle eine große Herausforderung für die Feuerwehren dar. "Da gibt es Hochspannungsleitungen, die man erst einmal finden muss", so Horesta. Ähnlich sei es mit den Airbags. "Wir müssen den Zünder lokalisieren und ausschalten, sonst droht eine Explosion." Um gegen diese verschiedenen Gefahren gewappnet zu sein, seien bei derartigen Unfällen Feuerwehrleute mit drei Löschmitteln in Bereitschaft: mit Wasser, Schaum und Pulver. "Wir müssen uns auch ständig weiterbilden, um immer auf der Höhe der Technik zu sein."

Die Vorführung der Feuerwehr fand im Rahmen eines "Tages der Einsatzkräfte" statt. Simuliert wurde dabei ein Unfall, bei dem der Fahrer eingeklemmt worden ist und befreit werden muss. "Wir nutzen natürlich gern diese Gelegenheit, um uns der Öffentlichkeit zu präsentieren", sagte Horesta. Leider fehle vielen Autofahrern das Verständnis für die wichtige Arbeit der Feuerwehr. "Wir werden oft bei der Fahrt zum Einsatzort behindert. Trotz Blaulicht und Sirene machen viele Fahrer einfach nicht die Straße frei", so der Zugführer. "Das betrifft aber nicht nur uns, sondern auch andere Rettungskräfte."

Laut Klaus Pichl, Leiter des Revierkommissariats Hettstedt, haben sich in seinem Zuständigkeitsbereich im vergangenen Jahr 997 Unfälle ereignet. Das waren 50 weniger als im Vorjahr. Nach wie vor seien die jungen Fahrer (bis 21 Jahre) eine Problemgruppe. "Deshalb haben wir diesen Termin und den Marktplatz als Veranstaltungsort gewählt, damit auch viele Schüler teilnehmen können", so Pichl. Zu den weiteren Mitwirkenden gehörten unter anderem die Deutsche Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG), die Verkehrswacht, der ADAC-Ortsclub und das Landeskriminalamt mit seinem Präventionsmobil.